2004 – 2005: Direktor des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaften im Heiligen Land in Jerusalem
2005: Ablehnung eines Rufs auf eine W2-Professur für Klassische Archäologie an der Technischen Universität Darmstadt
2005 – 2008: Extraordinarius für Klassische Archäologie, Leiter der Abteilung Archäologie des Mittelmeerraums und Mitdirektor des Instituts für Archäologie der Universität Bern
Ostia I. Forma Urbis Ostiae. Untersuchungen zur Entwicklung der Hafenstadt Roms von der Zeit der Republik bis ins frühe Mittelalter, Sonderschriften des DAI Rom 25 (Wiesbaden 2020)
Die Nekropolen von Ostia. Untersuchungen zu den Gräberstraßen vor der Porta Romana und an der Via Laurentina, Studien zur antiken Stadt 6, Bayer. Akad. d. Wiss. (München 2000) Text – Beilagen
Quantifying Ancient Building Economy, Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology 2018, Panel 3.24, Band 23 (Heidelberg 2020) (zusammen mit C. Recko)
Das Marsfeld in Rom, Pantheon 4: Beiträge der Berner Tagung vom 23./24.11.2007 (2008) (zusammen mit: J. Albers, G. Graßhoff, M. Wäfler)
Das Pantheon in Rom, Pantheon 1: Publikation eines internationalen Kolloquiums vom 9.-12.11.2006 an der Universität Bern (2009) (zusammen mit G. Graßhoff, M. Wäfler)
Kölner und Bonner Archaeologica (KuBA). Zeitschriftenreihe der Archäologischen Institute Köln und Bonn (zusammen mit M. Bentz, D. Boschung, E. Deschler-Erb, E. Paliou und F. Rumscheid)
Neue siedlungsarchäologische Untersuchungen in Carissa Aurelia (Andalusien), Kölner und Bonner Archaeologica 11/12, 2021/22, 113-132 (zusammen mit J. Lehmann, A. Schröder, D. Romero Vera, J. Beltrán Fortes)
Vorbericht zur sechsten Grabungskampagne 2022, Kölner und Bonner Archaeologica 11/12, 2021/22, 165-194 (zusammen mit Ch. Schöne, F. Jordan, L. Heinze, D. Wozniok, T. Erickson-Gini)
Elusa. Arbeitsbericht zur Survey-Kampagne 2021, Kölner und Bonner Archaeologica 11/12, 2021/22, 155-164 (zusammen mit Ch. Schöne, D. Wozniok, A. Schröder, T. Erickson-Gini)
Carissa Aurelia, in: T. Nogales Basarrate (Hrsg.), Ciudades Romanas de Hispania II (Rom 2022) 253-264 (zusammen mit J. Beltrán Fortes, J. Lehmann, D. Romero Vera, A. Schröder)
Elusa - Urban Development and Economy of a City in the Desert, in: A. Lichtenberger - O. Tal - Z. Weiss (Hrsg.), Judea/Palaestina and Arabia: Cities and Hinterlands in Roman and Byzantine Time, Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology 2018, Band 8.4 (Heidelberg 2019) 147-160 (zusammen mit Ch. Schöne, T. Erickson-Gini, D. Wozniok)
The river harbour of Ostia Antica - stratigraphy, extent and harbour infrastructure from combined geophysical measuremets and drillings, Quaternary International 473, 2018, 55-65 (zusammen mit T. Wunderlich, D. Wilken, E. Erkul, W. Rabbel, A. Vött, P. Fischer, H. Hadler)
Untersuchungen zur antiken Bauökonomie: römische Mauerwerksstudien im bauarchäologischen Experiment, Köner und Bonner Archaeologica 8, 2018, 143-156 (zusammen mit C. Recko)
Geoarchäologische Untersuchungen zum Flusshafen von Ostia, in: S. Kalmring, L. Werther (Hrsg.), Häfen im 1. Millenium AD. Standortbedingungen, Entwicklungsmodelle und ökonomische Vernetzung (Mainz 2017) 9-16 (zusammen mit H. Hadler, P. Fischer, W. Rabbel, C. Rohn, E. Erkul, D. Wilken, T. Wunderlich, A. Vött)
The Bronze Truss of the Portico of the Pantheon in Rome, in: J. DeLaine (Hrsg.), Arqueología de la construcción 5. Man-made materials, engineering and infrastructure, Anejos de AEspA LXXVIII, 2016, 59-73 (zusammen mit D. Heinzelmann)
The harbour(s) of ancient Ostia. Archaeogeophysical prospection with shear wave seismics, geoelectrics, GPR and vibracorings, Archaeologia Polona 53, 2015, 539-542 (zusammen mit T. Wunderlich, D. Wilken, E. Erkul, W. Rabbel, A. Vött, P. Fischer, H. Hadler, S. Ludwig)
Detection of two different harbour generations at ancient Ostia (Italy) by means of geophysical and stratigraphical methods, in: Th. Schmidts - M. Vucetic (Hrsg.) Häfen im 1. Millenium AD. Bauliche Konzepte, herrschaftliche und religiöse Einflusse (Mainz 2015) 23-34 (zusammen mit A. Vött, P. Fischer, H. Hadler, St. Ludwig, C. Rohn, T. Wunderlich, D. Wilken, E. Erkul, W. Rabbel)
Dimal, in: I. Gjipali, L. Perzhita, B. Muka (Hrsg.), Recent Archaeological Discoveries in Albania, Botimet Albanologjike (Tirana 2013) 112-117 (zusammen mit B. Muka)
Georadarmessungen in Kirchenräumen - Potenziale für Archäologie und Bauforschung, Archäologie im Rheinland 2012, 185-187 (zusammen mit S. Matzerath und M. Broisch)
Supplier of Rome or Mediterranean marketplace? The Changing Economic Role of Ostia after the Construction of Portus in the light of new Archaeological Evidence, in: S. Keay - G. Boetto (Hrsg.), Portus, Ostia and the Ports of the Roman Mediterranean. In: M. Dalla Riva (Hrsg.), Meetings between Cultures in the Ancient Mediterranean. Proceedings of the 17th International Congress of Classical Archaeology, Rome 2008, BdA online, 1-10
The tholos-bath at Schedia, in: M.F. Boussac et.al. (Hrsg.), Le bain collectif en Egypte. Des balaneia antiques aux hammams contemporains: origines, evolution et actualité des pratiques. Proceedings of a conference at Alexandria 2006 (Kairo 2009) 87-100 (zusammen mit M. Bergmann)
Ostia (Roma). Studi urbanistici, in: Bollettino di archaeologia, numero unico 2008: scavi delle scuole straniere in Italia, 1975-2000, Bd. 2, 2008, 99-104
Ostia (Roma). Le necropoli, in: Bollettino di archaeologia, numero unico 2008: scavi delle scuole straniere in Italia, 1975-2000, Bd. 2, 2008, 111-114
Ostia (Roma). La basilica vescovile constantiniana, in: Bollettino di archaeologia, numero unico 2008: scavi delle scuole straniere in Italia, 1975-2000, Bd. 2, 2008, 105-108 (zusammen mit F.A. Bauer)
New directions in urbanistic research: from extensive excavation to intelligent microarchaeology. Geophysics, aerial photography and stratigraphic sondages in a combined operation, AIAC News Nr. 29, 2001 (zusammen mit A. Martin)
Die Nekropolen von Ostia: Zur Entwicklung der Beigabensitten vom 2. Jh. v.Chr. bis in die frühe Kaiserzeit, in: P. Fasold et.al. (Hrsg.), Bestattungssitte und kulturelle Identität, Colloquium Xanten 1995, Xantener Berichte 7 (Köln/Bonn 1998) 41-47
Im Rahmen eines DFG-finanzierten Kooperationsprojekts erfolgt seit 2023 die systematische Untersuchung eines großen frühchristlichen Kirchenkomplexes in Ostia. Hierbei handelt es sich um die von Konstantin d. Gr. und dem später heilig gesprochenen Gallicanus gestiftete Bischofskirche der Stadt, bestehend aus einer dreischiffigen Basilika mit Atrium, einem Baptisterium und einer mutmaßlichen Bischofsresidenz. Ziel des Projeks ist eine möglichst detaillierte Studie dieses historisch hochbedeutsamen Kirchenkomplexes und seiner Entwicklung zwischen dem 4. und 8. Jh. Im Vordergrund stehen dabei Fragen nach der ursprünglichen Gestalt, Ausstattung und liturgischen Nutzung des konstantinischen Kirchenbaus sowie nachfolgender Anpassungen und Funktionsänderungen. Zudem soll das Verhältnis der Kirche zu den darunterliegenden Vorgängerbauten besser verstanden und damit neue Einblicke in die langfristige urbanistische Entwicklung dieses Bereichs der Stadt ermöglicht werden. Zur Projektseite...
Die antike Bauindustrie erfreut sich seit geraumer Zeit eines wachsenden Forschungsinteresses. In Köln beschäftigt sich seit 2015 die Arbeitsgruppe ‚Römische Bauökonomie’ mit primär wirtschaftshistorischen Fragestellungen. Im Zentrum der Untersuchungen stehen die Quantifizierung von Bauvolumina, die Rekonstruktion von Arbeitsprozessen und Baustellenlogistik sowie die Berechnung von Arbeitszeiten beim Bauvorgang sowie für die Herstellung und den Transport von Baumaterialien. Zur Projektseite...
Römisches Militärlager und Zivilsiedlung von Tel Shalem
Am Fuß des bronzezeitlichen Tel Shalem im nördlichen Jordan-Tal, circa 11 km südlich von Bet Shean wurde bereits früher aufgrund des Funds einer Vexillatio-Inschrift der Legio VI Ferrata die Existenz eines römischen Militärlagers vermutet. Zusätzliche Bedeutung gewann der Ort durch den sensationellen Fund einer hervorragend erhaltenen Bronzestatue Hadrians und mehrerer Fragmente eines riesigen Bogenmonuments, ebenfalls aus hadrianischer Zeit. Das Militärlager und die nördlich anschließende Zivilsiedlung werden in einem Kooperationsprojekt mit dem Israel Museum, der Hebrew University und dem Macalester College mittels geophysikalischer Prospektionen und stratigraphischer Ausgrabungen untersucht. Zur Projektseite...
Elusa (Haluza) - Vom nabatäischen Handelsstützpunkt zur spätantiken Metropole im nördlichen Negev
Die von den Nabatäern begründete Stadt Elusa (Haluza) liegt am nördlichen Rand der Wüste Negev und wurde wahrscheinlich im 3. Jh.v.Chr. als Karawanenstation auf der von Petra kontrollierten Weihrauchstraße von Arabien zum Mittelmeer gegründet. Sie entwickelte sich in der römischen Kaiserzeit und Spätantike zum größten urbanen Zentrum der Region. Begünstigt durch eine Feuchteperiode zwischen dem 3. und 6. nachchristlichen Jahrhundert entstand im nördlichen Negev in diesem Zeitraum eines der produktionsstärksten Weinanbaugebiete des östlichen Mittelmeerraums mit weitreichenden Handelsverbindungen. Zur Projektseite...
Die Antikensammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim
Die Antikensammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim war am Ende des 16. Jahrhunderts und im 17. Jahrhundert eine der größten im Westen des Sacrum Imperium Romanum. Sie umfasste mehr als 80 römische Steindenkmäler, diverse antikisierende Skulpturen sowie eine große Zahl an römischen Münzen. Infolge der Besetzung linksrheinischer Territorien durch französische Truppen wurde die bereits reduzierte gräfliche Sammlung aufgelöst und zerstreut, so dass heute nur noch ein Bruchteil in rheinischen Museen erhalten ist. Anhand dieser Steindenkmäler und der Auswertung neulateinischer Quellen soll in einem interdisziplinären DFG-Projekt die ursprüngliche Aufstellung der antiquitates sowie die Bedeutung der Sammlung im Vergleich zu zeitgenössischen Antikensammlungen herausgearbeitet werden. Zur Projektseite...
Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1630 "Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter" wird seit 2012 ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben zur Untersuchung des Flusshafens von Ostia durchgeführt. Ausgehend von Erkenntnissen eines früheren Projekts zur Erforschung der unausgegrabenen Bereiche Ostias erfolgen umfangreiche geoarchäologische und geophysikalische Untersuchungen, um weitere Aufschlüsse zum bislang praktisch unbekannten Hafensituation Ostias zu gewinnen. Zur Projektseite...
Der Bronzedachstuhl der Vorhalle des Pantheon in Rom
Das Pantheon in Rom gehört zu den ungewöhnlichsten Bauten der Antike. Neben der berühmten Kuppel besaß es eine weitere Sensation römischer Ingenieurskunst: einen vollständig aus Bronze gefertigten, 180 Tonnen schweren Dachstuhl über der Vorhalle. Er war bis 1625 intakt geblieben, bis er von Papst Urban VIII. zum Guss von Kanonen abgerissen wurden. Mithilfe älterer Dokumente und Zeichnungen sowie auf der Grundlage von Bauuntersuchungen und naturwissenschaftlichen Analysen eines erhaltenen Bronzeniets wird im Rahmen dieses multi-disziplinären Projekts das antike Dachwerk rekonstruiert sowie seine Bau- und Konstruktionsgeschichte und seine Tragwerkseigenschaften untersucht. Zur Projektseite...
Der sog. Muristan (von persisch ‚Krankenhaus’) ist ein historisch und topographisch herausragender Bereich im Zentrum der Altstadt von Jerusalem. In der Zeit der Aelia Capitolina befand sich hier das zentrale Forum der unter Hadrian neugegründeten Stadt. Im Mittelalter war er der Gründungsort des Johanniterordens und seines berühmten Hospitals. Ausgehend von Archivalien, den erhaltenen Baubeständen und älterer Ausgrabungen versucht das Forschungsprojekt die Entwicklung des Ortes von der Antike bis ins Mittelalter nachzuzeichnen, wobei der mittelalterliche Johanniterkomplex im Zentrum der Untersuchungen steht. Zur Projektseite...
Geophysikalische Prospektionen gehören inzwischen zum methodischen Standardinstrumentarium in der archäologischen Feldforschung. Das Kölner Archäologische Institut hat daher seit 2008 einen Arbeitsschwerpunkt ArchäoGeophysik eingerichtet. Seitdem werden geophysikalische Prospektionen in Köln systematisch in Forschung und Lehre eingesetzt. Hierbei finden jedes Jahr zahlreiche Prospektionen im In- und Ausland statt. Zur Projektseite...
ArchAIDE – Archaeological Automatic Interpretation and Documentation of Ceramics
Keramik ist die zentrale Fundgattung in archäologischen Ausgrabungen, doch erfordert ihre Analyse lange Bearbeitungszeiten und große Aufwendungen. Im Rahmen eines multi-nationalen EU-Projektes wird nun versucht, diesen Bearbeitungsprozess bei der
Bestimmung von Keramik durch (semi-)automatisierte Prozesse wesentlich zu beschleunigen. Ziel ist es, durch die Entwicklung spezieller Erkennungsprogramme Fotografien von Scherben mit webbasierten Referenzdatenbanken abzugleichen und so in kurzer Zeit eine Bestimmung der Keramikfragmente zu ermöglichen. Das Kölner Teilprojekt innerhalb von ArchAIDE beschäftigt sich mit dem Aufbau der Referenzdatenbank. Zur Projektseite...
CERAMEGYPT - Pottery production and consumption in Ptolemaic-Roman Egypt
Die Erforschung der in Ägypten in hellenistischer und römischer Zeit produzierten Keramik steht noch weitgehend am Anfang. Im Rahmen eines deutsch-französischen Kooperationsprojekts unternimmt das Archäologische Institut Köln zusammen mit dem Centre d'Études Alexandrines durch den Aufbau einer webbasierten Referenzdatenbank und die Durchführung von geochemischen Analysen mittels portabler Röntgenfluoreszenzanalyse einen Beitrag zum besseren Verständnis der ägyptischen Keramikproduktion zu leisten. Zur Projektseite...
In der ehemaligen Hafenstadt Roms werden seit 1996 in Kooperation mit der American Academy in Rome und der Soprintendenza per i Beni Archeologici di Ostia Untersuchungen (Geophysik, Luftbildarchäologie, Ausgrabungen) in den bislang noch nicht ausgegrabenen Bereichen durchgeführt. Hierdurch konnten große Teile des Stadtplanes ergänzt, sowie wichtige Entwicklungsschritte der Hafenmetropole nachgezeichnet werden. Derzeit findet die Vorbereitung der Endpublikation sowie die abschließende Analyse der Fundobjekte statt.
CERAMALEX - Ancient pottery in Alexandria and its Chora
Im Rahmen des DFG-ANR Sonderprogramms zur Förderung deutsch-französischer Kooperationen unternimmt das Archäologische Institut Köln zusammen mit dem Centre d'Études Alexandrines ein interdisziplinäres Projekt zur vernetzten Erforschung und Erschließung hellenistischer und römischer Keramik aus Ägypten. Ausgehend von der stratifizierten Fundkeramik aus jüngeren deutsch-französischen Grabungen in Alexandria, Schedia und Marea sollen systematische keramologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden.
Das Pantheon in Rom gehört zu den berühmtesten und am besten erhaltenen Monumentalbauten der Antike. Unter Trajan ca. 110 n.Chr. begonnen, wurde es unter seinem Nachfolger Hadrian fertiggestellt. Seit dem frühen Mittelalter als Kirche verwendet bildete es seit der Renaissance einen konstanten Bezugspunkt für Architekten und Forscher. Trotz seiner architekturgeschichtlichen Bedeutung ist es bis heute nur teilweise untersucht. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt, angesiedelt am Karman Center for Advanced Studies der Universität Bern, wurde 2005-2008 eine umfassende Dokumentation und Erforschung des Baus betrieben, deren Ergebnisse als open source der Forschergemeinde zur Verfügung gestellt werden sollen.
Trotz der langen deutschen Forschungstradition in der ehemaligen Hauptstadt der Attaliden, Pergamon, sind die hellenistisch-römischen Nekropolen der Stadt bislang nur unsystematisch untersucht worden. In Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut Istanbul widmet sich das Kölner Institut der systematischen Erfassung, Dokumentation und Analyse der Funde und Befunde aus älteren Grabungen. Ziel ist eine monographische Vorlage. Die Studie wird federführend von Frau Dr. Ute Kelp durchgeführt und von der deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.
Dimal in Illyrien - Untersuchungen zur antiken Siedlungsgeschichte
Dimal (oder Dimallon) war eine illyrische Bergstadt im Hinterland der griechischen Hafenstadt Apollonia im heutigen Albanien. Die Höhensiedlung bestand vielleicht seit der Eisenzeit und bildete einen der Hauptsitze des Stammes der Parthini. Ihre Blütezeit erlebte sie zwischen dem 4.-1. Jh.v.Chr. Aufgrund ihrer beherrschenden Lage über der Myzequija-Ebene, mit der Dimal den Fernverkehr auf der von Apollonia kommenden Südroute der Via Egnatia bzw. deren Vorgängerstraße ins Hinterland kontrollierte, war es im 1. Makedonischen Krieg hart umkämpft und geriet ab 205 v.Chr. dauerhaft unter römische Herrschaft. Es erlebte zwei Ausbauphasen: im 4./3. Jh.v.Chr. konzentrierte sich die Siedlung auf die Akropolis, die massiv befestigt wurde. Nach der römischen Annexion expandierte die Stadt, erhielt eine größere Stadtmauer und zahlreiche öffentliche Gebäude. Nach einer vermutlich gewaltsamen Zerstörung gegen Ende des 1. Jhs.v.Chr. blieb die Stadt über mehrere Jahrhunderte verlassen, bis es im 5./6. Jh. zu einer Wiederbesiedlung von Teilbereichen kam.
Oase Siwa – Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur in hellenistisch-römischer Zeit
Trotz ihrer abgeschiedenen Lage bildete die Oase Siwa seit pharaonischer Zeit einen zentralen Kreuzungspunkt wichtiger Karawanenwege und stand in regem Handels- und Kulturkontakt mit dem Niltal, dem Fezzan, der nördlichen Mittelmeerküste und der Kyrenaika. Das in archaisch-klassischer Zeit berühmte Amun-Orakel verhalf ihr zu überregionaler Bedeutung. Spätestens in römischer Zeit wird die Oase zu einem bedeutenden Exporteur von Datteln und Olivenöl. Während sich die bisherhige Forschung vorwiegend auf das Amun-Orakel konzentrierte, ist die Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur der Oase bislang nicht systematisch untersucht worden. Gerade in hellenistisch-römischer Zeit war Siwa viel dichter besiedelt und landwirtschaftlich intensiver genutzt als heute. So lassen sich an den Ufern des heute weitgehend verlassenen Zeytun-See im Osten der Oase zahlreiche antike Siedlungen und Nekropolen lokalisieren. Das in Kooperation mit dem Ägyptischen Antikendienst durchgeführte Projekt strebt eine Untersuchung der Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur des Ostteils der Oase im Umfeld des Zeytun-Sees an. Eine erste Prospektionskampagne wurde im Frühjahr 2009 durchgeführt. Das Projekt ruht derzeit.
Amiternum – eine archäologische Stadt- und Regionalstudie im zentralen Abruzzenraum
Amiternum, wichtiger Ort der Sabiner im oberen Tal des Aterno und Geburtsstätte Sallusts, wurde bereits um 300 v.Chr. von Rom erobert und entwickelte sich in der Folgezeit zu einem der wichtigsten Zentren im mittleren Abruzzenraum. Bislang sind eine frühere Höhensiedlung (bei S. Vittorino) sowie eine ausgedehnte Stadtanlage im Tal bekannt, doch fanden nur sporadische Untersuchungen statt. Von 2006 bis 2013 wurden umfangreiche geophysikalische Prospektionen und Surveys durchgeführt und bestehende Bauten (Amphitheater und Theater) mittels Handaufmass, tachymetrischer Vermessung und Laserscanning dokumentiert. Von 2007 bis 2012 wurden zudem gezielte stratigraphische Sondagen in Amiternum und seiner Umgebung durchgeführt. Ziel ist eine möglichst umfassende Untersuchung der Siedlung und ihres Umlandes. Seit Abschluss der Feldarbeiten im Jahr 2013 befindet sich das Projekt in der Auswertungsphase mit Aufarbeitungskampagnen des Fundmaterials.
Mit der Gründung Alexandrias erfolgte auch der Bau eines 30 km langen Kanals zum Kanopischen Nilarm. An seinem Beginn lag Schedia, anfänglich eine Zoll- und Militärposten, später einer der wichtigsten Warenumschlagsplätze Ägyptens. Zur Klärung der Siedlungsgeschichte werden seit 2003, zusammen mit der Universität Göttingen, geophysikalische und geoarchäologische Untersuchungen sowie Ausgrabungen durchgeführt. Eine detaillierte Analyse der Keramik verfolgt wirtschaftshistorische Fragestellungen. Seit der letzten Feldforschungskampagne 2009 finden jährliche Aufarbeitungskampagnen zur Untersuchung des Fundmaterials statt.