Originalsammlung
Geschichte
Bereits in den Jahren von 1919-1928 wurden die ersten Überlegungen angestellt eine Originalsammlung an der Universität zu Köln im Zuge der Errichtung eines Lehrstuhls für Archäologie aufzubauen. Nach einigen Versuchen die Sammlung im Rahmen eines Museums zu präsentieren, konnten jedoch erst im Jahr 1929, nach der Berufung von Prof. Dr. Andreas Rumpf, die ersten Anschaffungen getätigt werden. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch die Finanziers aus den früheren Planungen nicht mehr bereit finanzielle Hilfe zu leisten und somit waren die Mittel für die Anschaffung von Originalen begrenzt. Trotz mangelnder finanzieller Unterstützung galt eine Originalsammlung als Muss für Lehrzwecke. Großen Zuwachs erlangte die Sammlung 1931 durch Frau Luise Horadam, die 280 Stücke der Sammlung ihres Bruders, dem Konsul Gustav Windscheid, an das Archäologisches Institut spendete. Die Sammlung umfasst größtenteils Terrakotten und Keramik, die aus Südrussland stammen. Ein Jahr später, 1932, reicht die Universität die Bitte beim Wallraff-Richartz-Museum ein, der Sammlung eine „wohlausgewählte Anzahl an Originalantiken“ abzugeben, was 1934 in Form von 58 Stücken aus der Sammlung von Carl Anton Niessen geschieht. Das Institut bekommt dadurch Skulpturen, Asche-Urnen, Keramik aus Unteritalien und Athen als Dauerleihgabe gestellt. 1936 kommen dann noch Schenkungen von J. I. Hittorf hinzu. Hittorf spendete polychrome Architekturelemente, Wandputz, Klammern sowie Tonaltäre aus Sizilien und Italien. Auch die Abgusssammlung des Archäologischen Institut sollte in den Jahren von 1929-1933 Zuwachs erlangen. 181 Stücke gelangten aus dem Akademischen Kunstmuseum in Bonn, den Seminaren in Leipzig, Dresden, Berlin und Paris an das Institut. Während des zweiten Weltkrieges sind keine Anschaffungen gemacht worden, jedoch sind viele Stücke im Krieg zerstört worden bzw. verloren gegangen. Von 295 Originalen gehen 185 verloren und die gesamte Abgusssammlung wird zerstört. Der Nachkriegsbestand ist dadurch auf 110 Originale zurückgegangen und Mittel, um die Sammlung wieder aufzubauen, waren zunächst nicht vorhanden. Erst in den 50er Jahren (1953-1959) wurden neue Stücke durch Andreas Rumpf und Tobias Dohrn angekauft. Die Anschaffungen umfassen meist griechische Vasen und sind durch private Leihgeber und den Verein der Freunde und Förderer der Universität zu Köln zustande gekommen. Die Sammlung wurde 1972 wieder verkleinert, da das Akademische Kunstmuseum Bonn seine Leihgaben zurückforderte. Auch bei dem Umzug in den Küpperstift 1973 gingen einige Originale verloren, die jedoch im Laufe der Jahre langsam wieder zu Tage kommen sollten. Seit 1989 sind Stücke aus der Sammlung der Max-Freiherr-von-Oppenheim-Stiftung als Leihgabe am Archäologischen Institut untergebracht. Diese Sammlung umfasst 173 prähistorische bis neuzeitliche Stücke, die meistens aus dem Orient stammen. Die Stücke beinhalten Gefäße, Terrakotten, Gläser, Skulpturen, Abgüsse und Rekonstruktionen, die vorher ab 1930 im Museum für den Tell Halaf in Berlin untergebracht waren, jedoch nach dessen Zerstörung teilweise in Berlin und London aufbewahrt worden sind bevor sie nach Köln kamen. In den Jahren von 1989 an kam es zu mehreren vereinzelten Schenkungen durch Privatpersonen, sowohl bei den Originalen als auch den Abgüssen.
Bestand
Momentan befinden sich 634 Stücke als Sammlung des Archäologischen Instituts, 173 Stücke aus der Sammlung Oppenheim, 80 Dauerleihgaben der Sammlung Niessen und 45 Gipse antiker Skulptur und Architekturelemente am Archäologischen Institut der Universität zu Köln. Durch den 2. Weltkrieg sind viele der ursprünglichen Stücke leider verloren gegangen.
Ihre wechselvolle Geschichte wurde von H. v. Hesberg und K. Berger dargestellt. Im Bestand der Sammlung befinden sich Keramik, Gläser, Terrakotten, Gemmen, Bronzen, Münzen, Marmorskulptur, Architekturfragmente und Schmuckstücke.
Die Sammlung präsentiert sich in 9 Vitrinen und einigen Schubkästen, die sich in der Bibliothek und den Räumlichkeiten des Instituts befinden. Nach Absprache sind die Stücke auch zu besichtigen.
Literatur
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K. Berger, Die Sammlung des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln, in: Archäologisches Institut der Universität zu Köln und Forschungsarchiv für Antike Plastik (Hrsg.), Antike Schätze. Aus der Arbeit des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln. Ausstellung im Studio Dumont [Köln] 24. August bis 22. September 1995 (Köln 1995) 40–57
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F. Fless, Zwischen Sammelleidenschaft und archäologischer Rekonstruktion. Max von Oppenheim als Antikensammler, in: G. Teichmann – G. Völger (Hrsg.), Faszination Orient. Max von Oppenheim, Forscher, Sammler, Diplomat (Köln 2001) 382–394
K. S. Freyberger, Zwei Männerportraits aus der Sammlung des Max Freiherrn von Oppenheim in Köln. Zeugnisse frühkaiserzeitlicher Grabplastik aus dem hellenisierten Osten, Damaszener Mitteilungen 10, 1998, 155–169
S. Hageneuer – F. Hulek, Auf den Spuren etruskischer Mythen: Eine Amphora im Archäologischen Institut, in: P. W. Marx – H. Neuhausen (Hrsg.), Schätze der Universität zu Köln (Köln 2019) 114–117
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