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08.10.2017

ArchAIDE – Archaeological Automatic Interpretation and Documentation of Ceramics

ArchAIDE. Archaeological Automatic Interpretation and Documentation of cEramics – so heißt das von der EU im Ausschreibungsprogramm „Horizon 2020“ bewilligte Projekt, an dem sich seit 2016 auch das Archäologische Institut der Universität zu Köln mit einem eigenen Teilprojekt beteiligt. ArchAIDE ist eine internationale Unternehmung, die zusammen mit Partnern von Universitäten und Firmen in Italien, Großbritannien, Spanien, Israel und  Deutschland durchgeführt wird. In diesem Projekt sollen Arbeitsprozesse auf Ausgrabungen vereinfacht werden, die sich mit Keramikbestimmung beschäftigen.

Keramik spielt eine große Rolle bei der Einordnung, Datierung und Kontextualisierung archäologischer Fundplätze. Sie hilft beim Verstehen von Produktionsprozessen, Handelswegen und sozialen Netzwerken der Antike. Die zuverlässige Analyse und Bestimmung von Keramikfunden ist bis heute einer der zeit- und arbeitsintensivsten Arbeitsschritte innerhalb der Auswertung von Ausgrabungsbefunden, die meist nur durch ausgewiesene Spezialisten ausgeführt werden kann. Im Rahmen von ArchAIDE arbeitet nun ein internationales Team von Archäologen und IT-Spezialisten an der Vereinfachung und (Teil-)Automatisierung dieser Arbeit. Ziel ist ein schnelleres Studiums archäologischer Objekte und eine freie Online-Bereitstellung des neuen Wissens. Hierbei soll es ausreichen, mithilfe mobiler Endgeräte Scherben zu fotografieren, die Fotos zu einer Datenbank zu schicken, ein automatisches Informationssystem zu aktivieren und nach einem automatisierten Erkennungsprozesse eine Antwort mit weitergehenden Informationen zum Objekt zu erhalten.
Eine zentrale Rolle in diesem Ablauf spielt eine Referenzdatenbank, welcher sich das Kölner Teilprojekt in ArchAIDE widmet. In (semi-)automatisierten Verfahren werden ältere Keramikpublikationen digitalisiert um Texte und Bilder zu extrahieren und sie in strukturierter Form in die Referenzdatenbank zu überführen. In der aktuellen Testphase des Projekts konzentrieren sich die Arbeiten auf römische Amphoren, Terra Sigillata und Majolika.
ArchAIDE wird gefördert von der EU und beschäftigt mehr als 35 Wissenschaftler, IT-Spezialisten, Designer und Filmemacher von 9 Universitäten, öffentlichen Forschungseinrichtungen und privaten Firmen aus 5 Ländern (Italien, Spanien, Großbritannien, Deutschland und Israel).

Leitung des Kölner Teilprojekts:

Mitarbeiter:

  • Michael Remmy, Felix Kußmaul

Kooperation:

  • M. Gualandi – G. Gattiglia (Universität Pisa), J. Richards – H. Wright – Tim Evans (Universität York), L. Wolf (Universität Tel Aviv), J. Buxeda i Garrigós (Universität Barcelona), M. Delle Piane (CNR-ISTI Pisa), M. Ángel Hervás (Baraka Ciudad Real), L. Vila Socias (Elements Mallorca), M. Zallocco (Inera Pisa)

Förderung:

  • Europäische Gemeinschaft (Horizon 2020)

Weitere Informationen: