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03.10.2017

CERAMEGYPT - Pottery production and consumption in Ptolemaic-Roman Egypt

Die Erforschung der in Ägypten in hellenistischer und römischer Zeit produzierten Keramik steht noch weitgehend am Anfang, obwohl sie in vielen Ausgrabungen bis zu 95% des keramischen Fundmaterials ausmacht. Zwar wurden in einigen Grabungen lokale Typologien entwickelt, doch fehlt bislang eine vernetzte Betrachtung und damit ein verlässliches chronologisches Grundgerüst. Ein weiteres Problem stellt das Fehlen naturwissenschaftlicher Analysen dar: Einerseits wurde aufgrund der homogenen geologischen Verhältnisse im Niltal bzw. –delta angenommen, dass geochemische Untersuchungen zu keinen Ergebnissen führen würden. Andererseits verhindern die strikten ägyptischen Ausfuhrbestimmungen Laboranalysen, wie sie für andere Regionen der antiken Welt inzwischen üblich sind.

Im Rahmen des ANR-DFG-Sonderprogramms zur Förderung deutsch-französischer Kooperationen unternimmt das Archäologische Institut Köln zusammen mit dem Centre d'Études Alexandrines seit 2010 ein Forschungsvorhaben zur Untersuchung der ägyptischen Keramik vom 4. Jh. v. Chr. bis zum Ende der Spätantike. Das Projekt ist inzwischen in die zweite Phase eingetreten ist. In einem ersten Abschnitt (CERAMALEX) wurde am Beispiel von Fundmaterial aus Alexandria und Schedia eine Arbeitsmethodik zur Analyse von Keramik mittels portabler Röntgenfluoreszenzanalyse sowie die Einrichtung einer umfassenden Referenzdatenbank entwickelt. Dieser Ansatz wird nun in einem zweiten Projektabschnitt (CERAMEGYPT) auf weitere Fundstätten in Ägypten ausgeweitet.

Die an verschiedenen Fundplätzen in Ägypten durchgeführten pXRF-Messungen haben inzwischen gezeigt, dass eine geochemische Unterscheidung lokal produzierter Waren sogar im Nildelta möglich ist. Dieses Ergebnis eröffnet für die zukünftige Untersuchung der lokal in Ägypten produzierten Keramik breite Anwendungsmöglichkeiten. Die Referenzdatenbank soll hierbei eine Vernetzungsplattform für die zukünftige Keramikforschung in Ägypten bilden.

Verantwortlich:

Mitarbeiter:

  • Lars Heinze, Rabea Reimann

Kooperation:

Förderung: