Im Rahmen eines DFG-finanzierten Kooperationsprojekts erfolgt seit 2023 die systematische Untersuchung eines großen frühchristlichen Kirchenkomplexes in Ostia. Hierbei handelt es sich um die von Konstantin d. Gr. und dem später heilig gesprochenen Gallicanus gestiftete Bischofskirche der Stadt, bestehend aus einer dreischiffigen Basilika mit Atrium, einem Baptisterium und einer mutmaßlichen Bischofsresidenz. Ziel des Projeks ist eine möglichst detaillierte Studie dieses historisch hochbedeutsamen Kirchenkomplexes und seiner Entwicklung zwischen dem 4. und 8. Jh. Im Vordergrund stehen dabei Fragen nach der ursprünglichen Gestalt, Ausstattung und liturgischen Nutzung des konstantinischen Kirchenbaus sowie nachfolgender Anpassungen und Funktionsänderungen. Zudem soll das Verhältnis der Kirche zu den darunterliegenden Vorgängerbauten besser verstanden und damit neue Einblicke in die langfristige urbanistische Entwicklung dieses Bereichs der Stadt ermöglicht werden. Zur Projektseite...
Die römische Wandmalerei in Durres (Albanien) Sommer 2022
Ziel des Projekts ist es, die römische Wandmalerei in Albanien, beginnend mit Durres, zu erfassen und wissenschaftlich zu bearbeiten. Bei einer ersten Reise nach Durres konnte bereits ein Teil der dort im Magazin des Museums gelagerten Freskoreste gesichtet werden, um zu klären, ob sich eine weitere Bearbeitung lohnen würde. Die Wandmalereireste lassen sich offenbar zu vielversprechenden Dekorationssystemen rekonstruieren, so dass eine wissenschaftliche Bearbeitung erfolgversprechende Ergebnisse erbringen könnte. Mit der Fritz Thyssen Stiftung konnte ein Förderer gefunden werden, um im Spätsommer des Jahres 2022 mit der Aufnahme des Materials beginnen zu können. Zur Projektseite…
Die antiken Skulpturen der Collezione Gonzaga im Palazzo Ducale in Mantua. Erschließung und Neuuntersuchung einer der größten Sammlungen in Norditalien
Die Sammlung Gonzaga war eine der wichtigsten Kunstsammlungen Europas. Sie wurde seit dem 15. Jh. von den Herzögen von Mantua zusammengestellt; trotz der Verkäufe und Verluste stellt sie heute noch eine der größten Sammlungen antiker Skulpturen dar. Ziele des Projekts sind die wissenschaftliche Bearbeitung und Publikation der antiken Skulpturen der Sammlung Gonzaga in Mantua sowie ihre Erschließung, Digitalisierung, Kontextualisierung und nachhaltige öffentliche Bereitstellung. Zur Projektseite...
Die antike Bauindustrie erfreut sich seit geraumer Zeit eines wachsenden Forschungsinteresses. In Köln beschäftigt sich seit 2015 die Arbeitsgruppe ‚Römische Bauökonomie’ mit primär wirtschaftshistorischen Fragestellungen. Im Zentrum der Untersuchungen stehen die Quantifizierung von Bauvolumina, die Rekonstruktion von Arbeitsprozessen und Baustellenlogistik sowie die Berechnung von Arbeitszeiten beim Bauvorgang sowie für die Herstellung und den Transport von Baumaterialien. Zur Projektseite...
Das spätantike Kastell von Vig in Nord-Albanien. Funktion und Kontext
Das spätantike Kastell von Vig in Nord-Albanien liegt im Hinterland der nahe der Adria gelegenen Stadt Lissus (Lezha), die, wie die spätantike Straßenkarte Tabula Peutingeriana belegt, durch eine Straße mit der Stadt Naissus (Niš/Serbien), verbunden war. Möglicherweise sicherte das im noch nicht archäologisch untersuchten Flusstal des Gjader gelegene Kastell von Vig diese Straße. Zur Projektseite...
Skulpturenausstattung und Architekturdekor der Villa A von Oplontis
Finanziert durch die DFG und in Zusammenarbeit mit dem Parco Archeologico di Pompei sollen Skulpturen und Architekturdekoration aus der Villa A von Oplontis fotografisch umfassend dokumentiert und wissenschaftlich erschlossen werden. Ziel ist die Vorlage eines wissenschaftlichen, umfassend dokumentierten Katalogs. Wissenschaftliche Mitarbeiterin ist Dr. Caterina Parigi. Zur Projektseite...
Römisches Militärlager und Zivilsiedlung von Tel Shalem
Am Fuß des bronzezeitlichen Tel Shalem im nördlichen Jordan-Tal, circa 11 km südlich von Bet Shean wurde bereits früher aufgrund des Funds einer Vexillatio-Inschrift der Legio VI Ferrata die Existenz eines römischen Militärlagers vermutet. Zusätzliche Bedeutung gewann der Ort durch den sensationellen Fund einer hervorragend erhaltenen Bronzestatue Hadrians und mehrerer Fragmente eines riesigen Bogenmonuments, ebenfalls aus hadrianischer Zeit. Das Militärlager und die nördlich anschließende Zivilsiedlung werden in einem Kooperationsprojekt mit dem Israel Museum, der Hebrew University und dem Macalester College mittels geophysikalischer Prospektionen und stratigraphischer Ausgrabungen untersucht. Zur Projektseite...
Erschließung der Skulpturen aus der Sammlung Este in Modena und Sassuolo
In Zusammenarbeit mit den Gallerie Estensi sollen die Skulpturen, die sich im Palazzo Ducale in Sassuolo und in den Gallerie Estensi in Modena befinden, dokumentiert und wissenschaftlich erschlossen werden. Ziel ist die Ausarbeitung eines Katalogs. Zur Projektseite...
Elusa (Haluza) - Vom nabatäischen Handelsstützpunkt zur spätantiken Metropole im nördlichen Negev
Die von den Nabatäern begründete Stadt Elusa (Haluza) liegt am nördlichen Rand der Wüste Negev und wurde wahrscheinlich im 3. Jh.v.Chr. als Karawanenstation auf der von Petra kontrollierten Weihrauchstraße von Arabien zum Mittelmeer gegründet. Sie entwickelte sich in der römischen Kaiserzeit und Spätantike zum größten urbanen Zentrum der Region. Begünstigt durch eine Feuchteperiode zwischen dem 3. und 6. nachchristlichen Jahrhundert entstand im nördlichen Negev in diesem Zeitraum eines der produktionsstärksten Weinanbaugebiete des östlichen Mittelmeerraums mit weitreichenden Handelsverbindungen. Zur Projektseite...
Die Antikensammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim
Die Antikensammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim war am Ende des 16. Jahrhunderts und im 17. Jahrhundert eine der größten im Westen des Sacrum Imperium Romanum. Sie umfasste mehr als 80 römische Steindenkmäler, diverse antikisierende Skulpturen sowie eine große Zahl an römischen Münzen. Infolge der Besetzung linksrheinischer Territorien durch französische Truppen wurde die bereits reduzierte gräfliche Sammlung aufgelöst und zerstreut, so dass heute nur noch ein Bruchteil in rheinischen Museen erhalten ist. Anhand dieser Steindenkmäler und der Auswertung neulateinischer Quellen soll in einem interdisziplinären DFG-Projekt die ursprüngliche Aufstellung der antiquitates sowie die Bedeutung der Sammlung im Vergleich zu zeitgenössischen Antikensammlungen herausgearbeitet werden. Zur Projektseite...
Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1630 "Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter" wird seit 2012 ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben zur Untersuchung des Flusshafens von Ostia durchgeführt. Ausgehend von Erkenntnissen eines früheren Projekts zur Erforschung der unausgegrabenen Bereiche Ostias erfolgen umfangreiche geoarchäologische und geophysikalische Untersuchungen, um weitere Aufschlüsse zum bislang praktisch unbekannten Hafensituation Ostias zu gewinnen. Zur Projektseite...
Der Bronzedachstuhl der Vorhalle des Pantheon in Rom
Das Pantheon in Rom gehört zu den ungewöhnlichsten Bauten der Antike. Neben der berühmten Kuppel besaß es eine weitere Sensation römischer Ingenieurskunst: einen vollständig aus Bronze gefertigten, 180 Tonnen schweren Dachstuhl über der Vorhalle. Er war bis 1625 intakt geblieben, bis er von Papst Urban VIII. zum Guss von Kanonen abgerissen wurden. Mithilfe älterer Dokumente und Zeichnungen sowie auf der Grundlage von Bauuntersuchungen und naturwissenschaftlichen Analysen eines erhaltenen Bronzeniets wird im Rahmen dieses multi-disziplinären Projekts das antike Dachwerk rekonstruiert sowie seine Bau- und Konstruktionsgeschichte und seine Tragwerkseigenschaften untersucht. Zur Projektseite...
Der sog. Muristan (von persisch ‚Krankenhaus’) ist ein historisch und topographisch herausragender Bereich im Zentrum der Altstadt von Jerusalem. In der Zeit der Aelia Capitolina befand sich hier das zentrale Forum der unter Hadrian neugegründeten Stadt. Im Mittelalter war er der Gründungsort des Johanniterordens und seines berühmten Hospitals. Ausgehend von Archivalien, den erhaltenen Baubeständen und älterer Ausgrabungen versucht das Forschungsprojekt die Entwicklung des Ortes von der Antike bis ins Mittelalter nachzuzeichnen, wobei der mittelalterliche Johanniterkomplex im Zentrum der Untersuchungen steht. Zur Projektseite...
Geophysikalische Prospektionen gehören inzwischen zum methodischen Standardinstrumentarium in der archäologischen Feldforschung. Das Kölner Archäologische Institut hat daher seit 2008 einen Arbeitsschwerpunkt ArchäoGeophysik eingerichtet. Seitdem werden geophysikalische Prospektionen in Köln systematisch in Forschung und Lehre eingesetzt. Hierbei finden jedes Jahr zahlreiche Prospektionen im In- und Ausland statt. Zur Projektseite...
Neupublikation der Schliemann-Sammlung im Museum für Vor- und Frühgeschichte, im Pergamonmuseum/in der Antikensammlung
Seit August 1994 Neupublikation der Schliemann-Sammlung im Museum für Vor- und Frühgeschichte, im Pergamonmuseum/in der Antikensammlung, alle Preußischer Kulturbesitz, Berlin, sowie Zusammenstellung und Aufarbeitung von nur unvollständig in den Grabungspublikationen ausgewerteten Unterlagen der Grabungen Dörpfelds und Blegens in Troia-Ilion. Zur Projektseite...
Rituale, Abfälle und Sammler: neue Ansätze zu römischen Flussfunden
Von Excalibur bis zum Nibelungenschatz haben Gewässerfunde schon immer die menschliche Fantasie beflügelt. Archäologische Funde aus Flüssen, Seen und anderen Gewässern sind in der prähistorischen und frühmittelalterlichen Archäologie ein wichtiges Forschungsthema und werden meist als rituelle Opferfunde interpretiert. In der römischen Archäologie haben die Diskussionen über die theoretische und methodische Fragestellung, ob es sich bei Flussfunden um rituelle Opferfunde oder um Abfall handelt, die Forschung zu Gewässerfunden der Römerzeit lange behindert.
In dem nun neu durch die DFG und ihrem britischen Gegenstück AHRC im Rahmen der "UK-German Funding Initiative in the Humanities" finanzierten Projekt Ritual, Rubbish and Retrieval: new approaches to Roman river finds wollen wir die derzeitigen Ansätze deutscher und britischer Wissenschaftler zusammenführen und damit der Forschung zu römischen Flussfunden einen neuen Impuls geben. Zur Projektseite...
Cold Case CUT – Ausgrabungen und Forschungen in einem Wohnbezirk der Römerstadt Xanten (Colonia Ulpia Traiana)
Im Rahmen eines von der Archäologie der Römischen Provinzen der Universität zu Köln, gemeinsam mit der Roman Archaeology an der Radboud Universiteit in Nijmegen (NL) ab Sommer 2023 gestarteten Forschungs- und Lehrprojekts wird in der Colonia Ulpia Traiana (CUT) in Xanten mit Insula 29 ein bisher noch kaum erforschtes Wohn- und Handwerksquartier der römischen Kaiserzeit näher untersucht. Ziel ist es neue Erkenntnisse zur bislang kaum verstandenen Frühgeschichte Xantens sowie zur Struktur und Nutzungsdynamik peripherer Stadtbereiche der CUT nach der Gründung der Colonia zu gewinnen. Darüber hinaus wird die Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln aus den Grabungen 2016-2019 fortgesetzt um die neu entwickelten digitalen Dokumentations- und Visualisierungsmethoden für die archäologische Anwendung weiter zu entwickeln. Zur Projektseite...
Meet and greet: Platzanlagen in Kleinsiedlungen (vici) der Nordwestprovinzen des Römischen Reiches
Das von der DFG bewilligte und von dem Schweizerischen Nationalfonds mit finanzierte bi-nationale Forschungsprojekt widmet sich Platzanlagen in den kleinstädtischen Siedlungen (vici) der Rheinprovinzen und Raetien. Zur Projektseite...
Die Sammlungen des Römisch-Germanischen Museum in Köln - Eine fotografische Dokumentation
Mit Ende 2019 ist das 1974 eröffnete Römisch-Germanische Museum für die Öffentlichkeit geschlossen worden, um das sowie die Sammlungen einer umfassenden Sanierung zu unterziehen. Im Rahmen einer Fotokampagne werden die umfangreichen Fundensembles via Arachne dokumentiert, damit sie weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, das Museum eine Dokumentation ihrer Schaustücke erhält und die archäologische Lehre auf eine der umfangreichsten Sammlungen zur römischen Kultur am Niederrhein zurückgreifen kann. Zur Projektseite...
Die befestigte späteisenzeitliche Flachlandsiedlung von Kerpen-Manheim
Im Bereich des heutigen Kerpen-Manheim ist eine Flachlandsiedlung nachgewiesen, die bislang nur im Rahmen kleinerer Ausgrabungen untersucht werden konnte. Der Fundplatz weist vermutlich eine Kontinuität bis in die frühe römische Kaiserzeit auf. Die Siedlung von Kerpen-Manheim findet Parallelen in anderen eisenzeitlichen Siedlungen in der Region. Dank der Unterstützung der Stiftung "Archäologie im Rheinischen Braunkohlerevier" können ab 2020 großflächige Untersuchungen an der Fundstelle durchgeführt werden. Zur Projektseite...
Ziel des Projekts ist es, die empirischen Grundlagen theoretischer und computergestützter Modelle über prähistorisches Jagdverhalten zu verbessern und zu erweitern. Zur Projektseite...
Indigenous Knowledge and Archaeoinformatics (IKAi)
Das Projekt Indigenes Wissen und Archäoinformatik (IKAi) zielt darauf ab, Archäoinformatik und indigenes Wissen (IK) für ein besseres Verständnis der Mobilität von Jägern (Sammlern) in einer unbewohnten archäologischen Landschaft im westlichen Zentralnamibia zu kombinieren. Zur Projektseite...
Meet and greet: Platzanlagen in Kleinsiedlungen (vici) der Nordwestprovinzen des Römischen Reiches
Das von der DFG bewilligte und von dem Schweizerischen Nationalfonds mit finanzierte bi-nationale Forschungsprojekt widmet sich Platzanlagen in den kleinstädtischen Siedlungen (vici) der Rheinprovinzen und Raetien. Zur Projektseite...
Im Garten der Königin. Digitalisierung eines neu-assyrischen Reliefs
In Kooperation mit Prof. Dr. Dominik Bonatz von der Freien Universität Berlin unternimmt das CoDArchLab eine vergleichende digitale Aufnahme eines der berühmtesten neu-assyrischen Reliefs im British Museum: Die Bankettszene des Assurbanipal. Neben der vergleichenden digitalen Aufnahme wird auch eine neu-kolorierung des Reliefs erfolgen, welches weiteren analystischen Fragestellungen dienen wird. Zur Projektseite an der FU Berlin...
As nations and the EU are making considerable investments in technologies, infrastructures and standards for all aspects of working with archaeological knowledge, critical understanding of how this knowledge is produced and used remains fragmentary. This COST Action aims to overcome this fragmentation by forming a transdisciplinary network that brings together the knowledge from individual research projects, national initiatives and EU projects (e.g. CARARE, LoCloud, Europeana Cloud, ARIADNE, DARIAH) in the field of archaeological knowledge production and use. Project webpage...
Kooperationspartner im Verbundsprojekt "DFG 3D-Viewer"
Das DFG geförderte Projekt der Universität Jena, der Hochschule Mainz und SLUB Dresden möchte eine digitale 3D-Viewerinfrastruktur für geschichtswissenschaftliche 3D-Rekonstruktionen entwickeln. Als Projektpartner beteiligt sich der Lehrstuhl für Archäoinformatik der Universität Köln mit verschiedenen 3D-Modellen von Architektur, materieller Kultur und Grabungsdokumentationen. Zur Projektseite...
Die Großen Thermen der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln)
Mit Unterstützung der DFG werden die Großen Thermen der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) umfassend ausgewertet. Zum einen soll dabei ihre Stellung innerhalb der allgemeinen Entwicklung der Thermenarchitektur und zum anderen innerhalb der Infrastruktur der Stadt genauer dargestellt und untersucht werden. Darüber hinaus werden die Umstände ihrer Errichtung, die für große öffentliche Badeanlagen in den Nordwestprovinzen sehr früh sind, im Rahmen der Gesamtkonzeption der CCAA erörtert. Zur Projektseite...
Ansprechpartner: Michael Dodt
UNESCO-Welterbeantrag Niedergermanischer Limes – Römische Militäranlagen im Stadtgebiet von Köln
Seit mehreren Jahren laufen auf niederländischer und deutscher Seite die Vorbereitungen, den Niedergermanischen Limes als Teil der transnationalen Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“ bei der UNESCO einzutragen. Die entsprechenden Unterlagen sollen Anfang 2020 eingereicht werden; das Votum wird für 2021 erwartet. Die Abteilung Archäologie der Römischen Provinzen ist seit April 2017 an den vorbereitenden Arbeiten für die drei relevanten Fundorte auf Kölner Stadtgebiet beteiligt. Zur Projektseite...
Die Rekonstruktion der Sammlung antiker Skulpturen des Bildhauers Santo Varni in Genua
Santo Varni war seit 1837 Professor für Bildhauerei an der Accademia Ligustica di Belle Arti in Genua und Honorarprofessor der renommierten Accademia di San Luca in Rom. Bekannt und auf internationaler Ebene geschätzt stand er in Kontakt mit den wichtigsten Persönlichkeiten der Kunst und der Archäologie in Italien. Er war ein leidenschaftlicher Sammler und erwarb Tausende von Objekten, hauptsächlich Skulpturen und Zeichnungen, aber auch Gemälde, Keramiken, Bronzen, Glas, Kameen, Stoffe, Objekte aus Gold und Silber sowie eine große Anzahl von archäologischen Stücken. Zur Projektseite...
Peripheres Wohnen und Arbeiten in der Colonia Ulpia Traiana
Im Rahmen eines vom Archäologischen Institut der Universität zu Köln seit Sommer 2016 durchgeführten Forschungs- und Lehrprojekts wird in der Colonia Ulpia Traiana (CUT) in Xanten ein Wohn- und Handwerksquartier der römischen Kaiserzeit näher untersucht. Ziel ist es einerseits, neue Erkenntnisse zur bislang kaum verstandenen Frühgeschichte Xantens sowie zur Struktur und Nutzungsdynamik seiner peripheren Stadtbereiche zu gewinnen. Andererseits werden in Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln neue digitale Dokumentations-, Visualisierungs- und Auswertungsmethoden für die archäologische Anwendung erprobt und weiterentwickelt. Zur Projektseite...
Erfahrbarkeit des Altertums mit Hilfe der sensorischen Archäologie
Im Rahmen des Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre wurde ein Projekt zur sensorischen Erforschung der Antike mit Hilfe moderner Technologien ins Leben gerufen. In dem Projekt sollen nicht nur innovative Methoden der archäologischen Wissensvermittlung getestet, sondern auch ein zweitägiges Symposium zum Thema veranstaltet werden. Zur Projektseite...
Das Römergrab von Köln-Weiden auf dem Weg in die virtuelle Welt
Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts arbeiten derzeit die kooperierenden Institute der Universität zu Köln (Archäologisches Institut und Regionales Rechenzentrum) und der Technischen Hochschule Köln (Institut für Baubetrieb und Vermessung und Institut für Informatik) an einer Visualisierung der Anlage. Ziel der Arbeiten ist es, die römische Grabkammer mittels VR Brille virtuell begehbar zu machen. Zur Projektseite...
Im Herbst 2016 und Frühjahr 2017 konnte der Forumskomplex der bedeutendsten römerzeitlichen Siedlung des Alpenrheintals feldarchäologisch untersucht werden. Die Ergebnisse versprechen nicht nur neue Erkenntnisse zur Baugeschichte der Anlage, sondern auch zur Siedlungsentwicklung in der mittleren Kaiserzeit. Zur Projektseite...
Mit Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung erarbeitet das Forschungsarchiv für antike Plastik einen Katalog der antiken Skulpturen im Musée de Laon. Die Sammlung umfasst etwa 100 Statuen und Statuetten, Köpfe und Reliefs. Sie stammt aus dem Besitz von Joseph Eugene Paul-Marguerite de La Charlonie (1844–1921) und umfasst sowohl griechische Originalskulpturen wie auch Porträts aus der hadrianischen Zeit und einige spätantike Köpfe. Sie haben in der Forschung bislang kaum Beachtung gefunden. Wissenschaftliche Mitarbeiter sind Dr. Karolina Kaderka (Paris) und Dr. Paul Scheding (München). Zur Projektseite...
ArchAIDE – Archaeological Automatic Interpretation and Documentation of Ceramics
Keramik ist die zentrale Fundgattung in archäologischen Ausgrabungen, doch erfordert ihre Analyse lange Bearbeitungszeiten und große Aufwendungen. Im Rahmen eines multi-nationalen EU-Projektes wird nun versucht, diesen Bearbeitungsprozess bei der
Bestimmung von Keramik durch (semi-)automatisierte Prozesse wesentlich zu beschleunigen. Ziel ist es, durch die Entwicklung spezieller Erkennungsprogramme Fotografien von Scherben mit webbasierten Referenzdatenbanken abzugleichen und so in kurzer Zeit eine Bestimmung der Keramikfragmente zu ermöglichen. Das Kölner Teilprojekt innerhalb von ArchAIDE beschäftigt sich mit dem Aufbau der Referenzdatenbank. Zur Projektseite...
CERAMEGYPT - Pottery production and consumption in Ptolemaic-Roman Egypt
Die Erforschung der in Ägypten in hellenistischer und römischer Zeit produzierten Keramik steht noch weitgehend am Anfang. Im Rahmen eines deutsch-französischen Kooperationsprojekts unternimmt das Archäologische Institut Köln zusammen mit dem Centre d'Études Alexandrines durch den Aufbau einer webbasierten Referenzdatenbank und die Durchführung von geochemischen Analysen mittels portabler Röntgenfluoreszenzanalyse einen Beitrag zum besseren Verständnis der ägyptischen Keramikproduktion zu leisten. Zur Projektseite...
In der ehemaligen Hafenstadt Roms werden seit 1996 in Kooperation mit der American Academy in Rome und der Soprintendenza per i Beni Archeologici di Ostia Untersuchungen (Geophysik, Luftbildarchäologie, Ausgrabungen) in den bislang noch nicht ausgegrabenen Bereichen durchgeführt. Hierdurch konnten große Teile des Stadtplanes ergänzt, sowie wichtige Entwicklungsschritte der Hafenmetropole nachgezeichnet werden. Derzeit findet die Vorbereitung der Endpublikation sowie die abschließende Analyse der Fundobjekte statt.
CERAMALEX - Ancient pottery in Alexandria and its Chora
Im Rahmen des DFG-ANR Sonderprogramms zur Förderung deutsch-französischer Kooperationen unternimmt das Archäologische Institut Köln zusammen mit dem Centre d'Études Alexandrines ein interdisziplinäres Projekt zur vernetzten Erforschung und Erschließung hellenistischer und römischer Keramik aus Ägypten. Ausgehend von der stratifizierten Fundkeramik aus jüngeren deutsch-französischen Grabungen in Alexandria, Schedia und Marea sollen systematische keramologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden.
Die früheisenzeitlichen Befunde/Funde aus Antissa/Lesbos sowie andere Zeugnisse und ihre Bedeutung für die Beurteilung der sog. Äolischen Wanderung
Von der DFG gefördertes Forschungsvorhaben, von Mai 2010 bis April 2011 und von Oktober 2011 bis März 2013 durchgeführt. Ziel dieses Projektes war zum einen die Dokumentation der von W. Lamb 1931/32 bei ihren Grabungen in Antissa gefundenen griechischen Keramik aus der Zeit zwischen 1050 bis 500 v. Chr., dann, unter Heranziehung der in der British School at Athens aufbewahrten Grabungsunterlagen, die Überprüfung von Lambs` Chronologie und Deutung der Baureste sowie die Rekonstruktion der Nekropole. Zum anderen sollten alle archäologischen Befunde/Funde und alle schriftlichen Quellen zusammengestellt und untersucht werden, die Angaben zur sog. Äolischen Wanderung liefern. Das Manuskript der Publikation der Befunde/Funde aus Antissa ist für The Annual of the British School at Athens bestimmt, das der Monographie zur ´Äolischen Wanderung` für eine deutschsprachige Reihe (die Rohfassungen beider Manuskripte sind noch ergänzungsbedürftig).
Larisa am Hermos. Ostgriechischer Aristokraten- bzw. Tyrannensitz, äolische Gründung und Fundort äolischer Keramik
Aufbauend auf kritischer Durchsicht der Grabungspublikation und der Vorberichte sowie der Auswertung der in der Archäologischen Sammlung der Universität Göttingen wiederentdeckten, nicht für die Grabungspublikation herangezogenen Grabungsunterlagen und der in diese Sammlung gelangten, umfangreichen Fundkeramik, kam es zu einer Neubewertung der Rolle Larisas, deren Hauptresultate folgende sind: Vor dem historischen Hintergrund ließ sich klären, wann Larisa Königs-, Aristokraten-, Tyrannensitz und ´demokratische` Polis war und wie sich das Verhältnis zu Persern bzw. Athenern gestaltete.
Corpus römischer Bleibarren - Historisch-archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Bleiproduktion im römischen Reich
Das von 2009–2015 geförderte DFG-Projekt „Historisch-archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Bleiproduktion im römischen Reich“ wurde gemeinsam von der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts (Dr. Peter Rothenhöfer) und vom Fachbereich Archäometallurgie des Deutschen Bergbau-Museums Bochum getragen. Zunächst entstand ein Corpus aller römischen Bleibarren ungefähr aus dem Zeitraum vom 1. Jahrhundert v. Chr. und der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr., deren Zahl sich einschließlich der überlieferten Barren auf ungefähr 3000 Exemplare beläuft. Zur Materialaufnahme wurde die Datenbank (iDAI.field) verwendet, in der alle relevanten epigraphischen, naturwissenschaftlichen und archäologischen Daten der Bleibarren verzeichnet sind.
Orientreisen des 19. Jahrhunderts und die frühe archäologische Photographie
Reisen in fremde Länder gehörten spätestens seit dem 17. Jahrhundert zum Bildungsprogramm europäischer Aristokraten und später auch eines wohlhabenderen Bürgertums. Schon bald bildeten nicht mehr nur die klassischen Länder Italien, Griechenland und Kleinasien das Ziel dieser „Grand Tour“, sondern zunehmend entwickelte sich ein vielschichtiges Interesse am östlichen Mittelmeerraum, so dass auch der Nahe Osten bereits im Verlauf des 18. Jahrhunderts vereinzelt bereist wurden. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der Reisenden, die in den Orient aufbrachen, stetig zu. Neben dem persönlichen Wunsch nach Zerstreuung und Illusion, der Gier nach unverfälschten Dokumenten und dem Verlangen nach authentischen Reiseerlebnissen war schließlich der Zweck der Reise nicht mehr nur zu besichtigen und zu erleben, sondern in wachsendem Maße auch örtliche Monumente für die „Daheimgebliebenen“ zu dokumentieren.
Anhand ihrer Vielzahl, ihres Erhaltungszustandes und ihres langen Überlieferungszeitraums bilden die figürlich bemalten Gefäße der griechischen Keramikproduktion die wichtigste Quelle, um mögliche Veränderungen in der Kunst-, Religions-, Mentalitäts- und Sozialgeschichte der Polisgemeinschaft epochenübergreifend aufzuzeigen und auszuwerten. Anhand verschiedener Untersuchungen und Studien zur Bildaussage und Funktion griechischer und unteritalischer Vasenbilder wird entsprechenden Fragestellungen nachgegangen.
Hellenistische und kaiserzeitliche Bauornamentik aus den antiken Landschaften Kommagene und Kyrrhestike
Den Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes bildete das seit 2001 durchgeführte türkisch-deutsche Gemeinschaftsprojekt der Generaldirektion für Altertümer und Museen im Kulturministerium der Republik Türkei (Museum Gaziantep) und der Architektur-UrbanistikWestfälischen Wilhelms-Universität Münster (Forschungsstelle Asia Minor) zur Erforschung des antiken Doliche (Keber Tepe). Im Rahmen der seit 2001 durchgeführten Prospektions- und Grabungsarbeiten, in deren Verlauf das auf dem Dülük Baba Tepesi gelegene Heiligtum des Jupiter Dolichenus lokalisiert werden konnte, wurden eine Vielzahl kaiserzeitlicher Bauglieder und Architekturfragmente dokumentiert. Ein erste Überblick ermöglicht eine Zuweisung an monumentale Repräsentationsarchitekturen von der späthellenistisch-frühkaiserzeitlichen bis in die späte Kaiserzeit mit einer für diese Region bislang unbekannten Monumentalität und Qualität. Im Vordergrund der Untersuchungen stehen dabei zunächst das Problem der inneren, d.h. der relativen Chronologie und der motivischen Ausgestaltung. In einem zweiten Schritt soll dann der Versuch einer Rekonstruktion der kaiserzeitlichen Sakralarchitektur des Heiligtums des Jupiter Dolichenus erfolgen.
Zwischen Hellenisierung und Romanisierung. Transformationsprozesse in der Stadt- und Nekropolenentwicklung der Provinzen Syria und Arabia
Den Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes bildete das seit 1997 durchgeführte syrisch-deutsche Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Archäologischen Instituts, Außenstelle Damaskus, Architektur-Urbanistikdes Archäologischen Instituts der Universität zu Köln und der „Direction Générale des Antiquités et des Musées de la Syrie“ zur Erforschung des antiken Kanatha, einer bedeutenden Mitgliedsstadt der Dekapolis, aus dem meine Habilitationsschrift hervorging. Im Rahmen des DFG-geförderten Teilprojektes („Nekropolen- und Thermengrabung in al-Qanawat / Kanatha“) lag der Schwerpunkt zunächst auf der Untersuchung der Kanathener Nekropolen und Grabbauten. Zukünftig sind weitere übergreifende Studien zu spezifischen Bauformen der städtischen Infrastruktur Südsyriens geplant.
DFG-Projekt „Untersuchung zur Stratigraphie und Chronologie des Asklepieions von Kos
Das neue Projekt begann 2012 und setzte sich bis zum Jahr 2015 fort. Die Arbeiten wurden durch eine Reihe von Administrations- und Lehrtätigkeiten des wissenschaftlichen Mitarbeiters Prof. Dr. W. Ehrhardt unterbrochen. So wurde die Laufzeit des Projektes mehrfach kostenneutral verlängert.
Tradition und Wandel der Funktion hellenistischer stadtstaatlicher Sakralbezirke am Beispiel der spätklassischen und hellenistischen stadtstaatlichen Sakralbezirke in Knidos (Kap Tekir)
Von vorne herein war im Rahmen des Knidos-Projektes vorgesehen, das dortige nordwestliche Terrassenheiligtum architekturgeschichtlich mit anderen früheren oder gleichzeitigen Terrassenanlagen im südwestlichen Bereich der kleinasiatischen Küste und der vorgelagerten Insel zu vergleichen. Konsequenterweise wurde ab 2009 der Forschungsschwerpunkt des Projektes auf das Asklepieion der Insel Kos verlagert.
Die Bilddatenbank www.ubi-erat-lupa.org (Kurzbezeichnung lupa) ist den antiken Steindenkmälern (Rundplastiken, Reliefs, Inschriften, Architekturstücken etc.) gewidmet, weil sie die wichtigsten Informationsträger zu Gesellschaft, Kultur und Kunst der Antike sind.
Das Ziel des von der DFG unterstützten Projektes ist die Konservierung und wissenschaftliche Erschließung der Archive Fittschen und Malter über die Internet-Datenbank ARACHNE.
Digitalisierung der Skulpturennegative des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom
Das Ziel des von der DFG unterstützten Projektes war die Konservierung und wissenschaftliche Erschließung der Skulpturennegative des DAI Rom über die Internet-Datenbank ARACHNE.
Im Rahmen einer Kooperation mit den Berliner Museen/Stiftung Preußischer Kulturbesitz nimmt das Forschungsarchiv an der umfassenden Neudokumentation und -publikation der Berliner Museumsinsel teil, die von der Antikensammlung Berlin geplant und durchgeführt wird. Etwa 4/5 von ihnen sind seit dem 2. Weltkrieg einer wissenschaftlichen wie auch einer breiteren Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich gewesen. Die Materialien entstammen einerseits der Sammlung der preußischen Könige, wovon den in den Schlössern ausgestellten Teil das Forschungsarchiv schon bei früherer Gelegenheit aufgenommen und in Arachne veröffentlicht hat, einen anderen bedeutenden Schwerpunkt bilden etwa Bauplastik und Skulpturen aus Kleinasien.
Räumliche und zeitliche Dimensionen in GIS-Systemen
Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen Geographische Informations Systeme (GIS) hinsichtlich der Frage untersucht werden, inwieweit diese eine dritte räumliche Dimension und eine vierte zeitliche unterstützen können. Bislang sind entsprechende Programme derart beschaffen, dass sie streng genommen nur 2,5-Dimensionen zufriedenstellend verarbeiten, d. h. sie können Höhenwerte von Flächen als Attribute speichern und darstellen (z. B. in Form von unregelmäßigen Geländereliefs). Zu diesen Flächen (= Ebenen oder 'Layers') vertikal bezogene Informationen (also z. B. in die Tiefe gehende Schnitte oder in die Höhe aufragende Strukturen) können dagegen nur unzureichend repräsentiert und nicht ausreichend verarbeitet werden. Eine vollständige Analyse mittels komplexer Suchabfragen über vorliegende Sachdaten in Abhängigkeit von drei Raum- und einer Zeitkoordinate ist mit diesen Systemen bislang nicht zu erreichen. Gerade diese Anforderung ist aber für den effektiven und weitreichenden Einsatz von GIS in archäologischen Kontexten zentral, da hier etwa bei Ausgrabungen, bei sich überlagernden Strukturen oder bei sukzessiv gewachsenen Städten explizit in mehreren Schichten in die Tiefe gegangen wird. Die Bedeutung des Zeitfaktors bei der Auswertung von Informationen ist angesichts der Tatsache, dass die Archäoligie zu den historischen Disziplinen gehört, selbst erklärend. Das Ziel des Projektes ist es also, GIS so zu verändern und weiterzuentwickeln, dass dieses Desiderat erfüllt werden kann.
Katalog der antiken Skulpturen in Schloß Fasanerie (Adolphseck) bei Fulda
Das Schloß Fasanerie (Adolphseck) in Eichenzell bei Fulda beherbergt neben Möbeln, Porzellan und Gemälden auch eine Sammlung griechisch-römischer Antiken, die der Landgraf Philipp von Hessen (1896-1980) zusammengetragen hat. Seit 1935 im Landgrafenmuseum in Kassel untergebracht, wurde sie 1951 nach dessen Kriegszerstörung ins Schloß Fasanerie überführt, wo sie heute der Verwaltung der Hessischen Hausstiftung untersteht.
Politik und Monument im griechischen und römischen Altertum. Online-Bilddokumentation zum Handbuch der römischen Staatsdenkmäler.
Politische Denkmäler entwickelten in den antiken Gesellschaften Griechenlands und des Römischen Reiches eine außerordentliche Bedeutung. In den Stadtstaaten des klassischen Griechenland stellten Denkmäler im öffentlichen Raum die Identität der politischen Gemeinschaft und den Machtanspruch führender Männer vor Augen. In den Monarchien des Hellenismus repräsentierten Monumente das einzigartige Charisma der Herrscher. Zur Zeit der römischen Republik kämpften die Heerführer mit Denkmälern um die Macht im Staat. Und während der römischen Kaiserzeit erreichten die Herrscher mit ihren Bildnissen und Monumenten im ganzen Reich eine einzigartige ideologische Präsenz. Das Projekt hat eine umfassende Dokumentation der politischen Denkmäler der Antike und ihre Interpretation im Rahmen der Politik-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte zum Ziel.
Das Pantheon in Rom gehört zu den berühmtesten und am besten erhaltenen Monumentalbauten der Antike. Unter Trajan ca. 110 n.Chr. begonnen, wurde es unter seinem Nachfolger Hadrian fertiggestellt. Seit dem frühen Mittelalter als Kirche verwendet bildete es seit der Renaissance einen konstanten Bezugspunkt für Architekten und Forscher. Trotz seiner architekturgeschichtlichen Bedeutung ist es bis heute nur teilweise untersucht. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt, angesiedelt am Karman Center for Advanced Studies der Universität Bern, wurde 2005-2008 eine umfassende Dokumentation und Erforschung des Baus betrieben, deren Ergebnisse als open source der Forschergemeinde zur Verfügung gestellt werden sollen.
Die im Jahre 2004 begonnene Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut beginnt in der ganzen Breite der DAI-Aktivitäten Platz zu greifen. So ist der Einstieg in die Bilddigitalisierung gelungen durch die DFG-Förderung der Digitalisierung von 40.000 historischen DAI_Glasnegativen. Zudem partizipiert die Universität zu Köln an der ebenfalls DFG-finanzierten Aufarbeitung der Basilica Aemilia durch die exemplarische Erstellung einer Webplattform für die Erfroschung eines antiken Gebäudes. Als weiteres prominentes Projek wäre die digitalisierte Version des Corpus der Antiken Sarkophage zu nennen. In den Aktivitäten des Deutschen Archäologischen Instituts ist dessen Grabungstätigkeit ein weiteres Schwerpunktgebiet. Diese Grabungen werden dort, wo sie moderner geführt werden, mit Geographischen Informationssystemen (GIS) systematisiert. Um diese Neuentwicklung nicht völlig divergieren zu lassen und weil diese GIS-Systeme auch reine Objektdatenverwaltungen als Komponenten enthalten, liegt hier eine der entscheidenden Schnittstellen für den Datenverkehr.
Im Rahmen der Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut in Rom ist das Forschungsarchiv an der Neuaufnahme der Basilica Aemilia beteiligt und übernimmt, gemeinsam mit der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Informationsverarbeitung der Universität zu Köln (HKI), aus IT-seitiger Sicht die Sicherung einer möglichst kohärenten Webpräsenz der Materialien. Ziel des Projektes ist die Klärung der frühen Bauphasen bis zur frühen Kaiserzeit. Dazu wird eine möglichst komplette Synthese aller älteren Materialien mit gezielten Neuuntersuchungen unternommen.
Digitalisierung des Corpus der minoischen und mykenischen Siegel
Das Projekt soll in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Marburger Akademiearbeitsstelle "Corpus der minoischen und mykenischen Siegel" unter wissenschaftlicher Betreuung der Kommission für Archäologie der Mainzer Akademie durchgeführt werden.
Bilddatenbank der Gipsabgußsammlung antiker Skulpturen des Akademischen Kunstmuseums der Universität Bonn
Die Gipsabgußsammlung des Akademischen Kunstmuseums der Universität Bonn soll sukzessive fotografisch erfaßt und in eine Bilddatenbank überführt werden, die in Köln wie in Bonn abfragbar sein wird. Die fachlichen Schwerpunkte der Archäologischen Institute in Bonn und Köln können dadurch anhand von zwei Einrichtungen näher zusammengeführt werden, die die Prägung durch die griechische bzw. die römische Kunst in besonders markanter Weise tragen: die Bonner Gipsabgußsammlung und das Kölner Forschungsarchiv. Die Bonner Gipsabgußsammlung ist eine der größten in Europa, das Kölner Forschungsarchiv besitzt die größte spezialisierte Fotosammlung auf dem Gebiet der antiken Skulptur. Die Lehre am Kölner Institut erhielte durch die Bilddatenbank Zugang zu einer gewichtigen Ressource der Universität Bonn im Bereich der griechischen Kunst.
Im Rahmen der Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut ist das Forschungsarchiv an der Neukonzeption des Corpus der Antiken Sarkophage beteiligt und übernimmt aus IT-seitiger Sicht die Sicherung einer möglichst kohärenten Webpräsenz der Materialien. Das Corpus war im Jahre 1870 vom Deutschen Archäologischen Institut als Sammlung und Publikation der Sarkophage der römischen Kaiserzeit beschlossen worden. In einer Pilotphase, die von der Universität zu Köln und dem DAI gemeinsam finanziert wird, soll eine adäquate softwaretchnische Strukturierung erarbeitet und an ausgewählten Gattungen beispielhaft verwirklicht werden. Dazu können u. a. die großen, teilweise bereits digitalisierten Fotobestände des Forschungsarchivs zur antiken Sarkophagplastik herangezogen werden.
Digitalisierung der Glasnegative des Deutschen Archäologischen Instituts im Rahmen von Emagines.
Das DAI verfügt aufgrund seiner Forschungstradition weltweit über die größten und ältesten Bildbestände im Bereich der Archäologie der Mittelmeerländer. Sie sollen unter dem Projekttitel Emagines in einer strategischen Langzeitplanung digitalisiert und über die vom Deutschen Archäologischen Institut und dem Forschungsarchiv für Antike Plastik betriebene Webdatenbank Arachne weltweit zugänglich gemacht werden.
Nach seiner ca. 3 Millionen Euro teuren Restaurierung befindet sich der Pergamonaltar heute in einem Zustand, wie er zumindest seit seiner Auffindung nicht mehr gegeben war. Sein Erscheinungsbild war bald von Ergänzungen und Verunklärungen durch über die Jahrzehnte zunehmenden Staubniederschlag gekennzeichnet. Demgegenüber ist die Oberfläche jetzt in einer Frische zu sehen, die interessierte Museumsbesucher wie Fachleute immer wieder beeindruckt. Daher wurde der gesamte Fries in mehreren Durchgängen mit Gesamtansichten fotografisch dokumentiert, was durch Detailaufnahmen der Köpfe fortgesetzt wird. Um dem Monument in Lehre und Forschung eine seinem neugewonnenen Zustand angemessene Sichtbarkeit zu verleihen, soll mit Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung ein Bildbrowser erstellt werden, der das Konzept des sehr häufig benutzten Ara Pacis Browsers in ARACHNE fortschreibt.
Verfolgt wird die Rekonstruktion der Bestände – insbesondere der antiken Skulpturen - der Sammlung des Grafen Karol Lanckorónski-Brzezie, einer der bedeutenden Antikensammlungen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts in Wien und ihre Auswertung hinsichtlich der Zusammensetzung, Aufstellungsspezifika und Aussagemöglichkeiten zur zeitimmanenten Sammlungsmentalität.
Dem Phänomen der verschieden motivierten Wiedergabe statuarischer Bildwerke in den unterschiedlichsten Denkmälergattungen der Plastik, Malerei, Keramik und Kleinkunst als eine Form der antiken Rezeption von rundplastischen Bildwerken gilt dieser Forschungsschwerpunkt. Neben den häufig abgebildeten, und jüngst bereits mehrfach untersuchten menschengestaltigen Götterstatuen und Kultbildern sollen nunmehr auch Motivübernahmen nach profanen Bildwerken und Statuengruppen, die für die Polisgemeinschaft offenbar von eminenter politischer wie gesellschaftlicher Bedeutung waren, analysiert werden. Die Studien werden hierbei weitgehend auf die klassische und hellenistische Zeit beschränkt bleiben.
Die sog. „Kölner Jagdbecher“ - Zu einer Keramikproduktion im römischen Rheinland des 2. Jh. n. Chr.
Im Rahmen eines Postdoktoranden-Stipendiums des Graduiertenkollegs am Archäologischen Institut der Universität zu Köln („Formierung und Selbstdarstellung von Eliten in den Städten des Römischen Reiches“) konnte eine spezifische Gruppe der römischen Glanztonkeramik, die sog. „Kölner Jagdbecher“, untersucht werden. Mithilfe einer möglichst vollständigen Gesamtaufnahme dieser Keramikgruppe wurde erstmals eine auswertbare Materialgrundlage zur Klärung wichtiger ikonographischer und funktionaler Problemstellungen sowie Fragen zur Handels- und Technikgeschichte erstellt.
Das römische Kaiserporträt war, wie seit langem erkannt, ein gezielt und wirkungsvoll eingesetztes Mittel der herrscherlichen Selbstdarstellung und damit Ausdruck von Machtkonstellationen und Loyalitätsverhältnissen. Es sollte den Reichsbewohnern nicht nur eine eindrückliche Vorstellung von der Erscheinung des Kaisers geben, sondern auch seine exponierte Position visualisieren, begründen und letztlich unangreifbar machen. Während Ehreninschriften, Lobreden und Rechenschaftsberichte seine Erfolge genau benennen, historisch verorten und überprüfbar vorlegen können, argumentiert das Porträt als Bildmedium nonverbal mit positiv empfundenen Zeichen und Zuordnungen, mit ästhetischen Werten und mit der lebensnahen körperhaften Präsenz der Rundplastik.
"Bilder siegreicher Sportler" - Rezeption des griechischen Athletenbildes in der römischen Kunst
Eine der Leitformen griechischer Kultur ist der Athlet. Siegreiche Sportler waren deswegen in vielen Bildern im öffentlichen Leben der Städte und Heiligtümer präsent. Viele dieser oftmals von den bekanntesten griechischen Bildhauern geschaffenen Werke sind uns als römische Kopien überliefert. Dadurch erfuhr die Rezeption der Athletenbilder augenscheinlich einen entscheidenden Perspektivwechsel. War es in der griechischen Welt der Athlet und seine Leistung, die gefeiert wurde, so sind es in der römischen Welt der Bildhauer und das opus nobile.
Die Rundplastik und figürlichen Reliefs aus Qanawat/Hauran
Das Projekt sieht die Untersuchung und Publikation der Rundplastik und figürlichen Reliefs aus Qanawat, dem antiken Kanatha, einer bedeutenden Mitgliedstadt der Dekapolis im Süden Syriens vor. Dabei handelt es sich durchweg um die für diese Gegend charakteristischen Basaltskulpturen aus örtlich anstehendem Vulkangestein, deren ausgefallene Ästhetik, Formensprache und Ikonographie auf eine prägnante regionale Identität verweisen. Die ca. 240 Objekte aus Kanawat setzen sich zum einen aus Altfunden, zum anderen aus Neufunden aus den aktuellen Survey-, Grabungs- und Dokumentationstätigkeiten zusammen, die das DAI Damaskus und das Archäologische Institut der Universität zu Köln vor Ort durchführen.
In den Nordwestprovinzen des römischen Reiches hat der Kontakt der Kolonisten und des Militärs mit der ansässigen Bevölkerung bekanntlich zur Herausbildung einer eigenen provinzialrömischen Kultur geführt. Derartige Akkulturationsphänomene können in der von Kaiser Traian gegründeten Provinz Dakien nicht beschrieben werden. Zwar hat sich eine indigene Bevölkerung in den ländlichen Regionen nachgewiesenermaßen in kleinen Siedlungen zusammengefunden. Insgesamt ist der demographische Anteil der Einheimischen aber schwer einzuschätzen. Eine Untersuchung des provinzialen Religionsgefüges wird sich daher auf jene Einwohner konzentrieren, die selbst oder deren Vorfahren aus weiten Teilen des Imperium Romanum nach Dakien eingewandert sind. In religiöser Hinsicht stellt die neu zu besiedelnde Provinz einen offenen Integrationsraum dar. Anhand der Stifter- und Weihetätigkeit in römischen Heiligtümern wird erörtert, wie unter diesen kommunikativen Bedingungen das Miteinander der Einwanderergruppen und Militärangehörigen auf religiöser Ebene gestaltet worden ist. Ziel ist eine systematische Studie zur Religionsgeschichte der Provinz Dakien.
Dionysische Versammlungslokale der römischen Kaiserzeit
Von der überregionalen Verehrung des Dionysos, Bacchus und Liber Pater künden zahlreiche literarische, epigraphische und archäologische Zeugnisse. Es fehlt daher nicht an Studien, welche die verstreuten Einzelfunde zum Bacchus-Kult nach Regionen geordnet zusammengetragen haben. Bisher sind jedoch nur wenige archäologische Kontexte im Imperium Romanum untersucht worden, die Aussagen zur Weihetätigkeit und Religionspraxis innerhalb eines „Bacchiums“ zulassen. Gerade eine kontextuelle Betrachtungsweise, die das einzelne Monument im archäologischen Fundzusammenhang auswertet, gibt Auskunft über Verhaltensmuster und Wertvorstellungen von religiösen Gemeinschaften. In der laufenden Untersuchung wird ein jüngst ergrabenes Liber Pater-Heiligtum in Apulum mit verwandten Sakralbezirken verglichen. Ausgewertet werden dionysische Versammlungslokale u.a. in Carnuntum, Pergamon, Athen, Melos, Pompeji und Cosa.
Figürlicher Skulpturenschmuck im Kontext kaiserzeitlicher Grabarchitektur der Provinzen des Imperium Romanum
Im Zentrum dieses Projektes stehen die vielfältigen rundplastischen Bekrönungen kaiserzeitlicher Grabmonumente. Mithilfe systematischer Zusammenstellungen der in Rom, Italien und den PlastikProvinzen des Imperium Romanum überlieferten Akroteraufsätze kaiserzeitlicher Grabstelen und monumentaler Grabarchitekturen sollen die entsprechenden Bildwerke in ihrer vielfältigen, regional differierenden Ausprägung zunächst corpusartig verzeichnet werden. In einer Reihe von Einzelstudien – an deren Anfang Untersuchungen zu den im Grabkontext verwendeten Sphinx- und Löwenskulpturen stehen – sind dann die verschiedenen Denkmälergruppen auszuwerten. Im Vordergrund steht dabei zunächst das Problem der inneren, also der relativen Chronologie. Deutlicher als bisher sind hier – für die meisten Exemplare erstmals – stilistische und formale Kriterien, also die Gestaltung und Formentwicklung herauszuarbeiten. Anhand einer ikonographischen und typologischen Betrachtung soll zudem die fortschreitende Entwicklung und Veränderung der einzelnen Bildmotive untersucht werden. Zentrales Ziel ist hierbei die Art und Weise der Motivwanderung – als eine besondere Form des Kulturtransfers – zu klären. Eine weiterführende Betrachtung wird sich dem kunsthistorischen und architekturgeschichtlichen Fortleben und Einwirken einzelner Motive und Elemente in der mittelalterlichen und neuzeitlichen Architektur widmen.
Museo Gregoriano Profano, Grabdenkmäler 3. Sarkophage und Reliefs der Equites singulares.
Auf Wunsch der Vatikanischen Museen wurden auch die Sarkophage zum Gegenstand der Katalogbearbeitung. Für eine Aufnahme der Sarkophage in die Publikationsreihe wurde von Seiten der Vatikanischen Museen als Argument angeführt, daß diese vom Sarkophagcorpus des Deutschen Archäologischen Institutes nur sehr ausschnitthaft erfaßt wurden, sofern sie in die bisher behandelten ikonographischen Themenbereiche fallen – eine Gesamtvorlage dieser teilweise sogar aus geschlossenen Nekropolenzusammenhängen stammenden Denkmäler fehlt jedoch.
Trotz der langen deutschen Forschungstradition in der ehemaligen Hauptstadt der Attaliden, Pergamon, sind die hellenistisch-römischen Nekropolen der Stadt bislang nur unsystematisch untersucht worden. In Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut Istanbul widmet sich das Kölner Institut der systematischen Erfassung, Dokumentation und Analyse der Funde und Befunde aus älteren Grabungen. Ziel ist eine monographische Vorlage. Die Studie wird federführend von Frau Dr. Ute Kelp durchgeführt und von der deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.
Dimal in Illyrien - Untersuchungen zur antiken Siedlungsgeschichte
Dimal (oder Dimallon) war eine illyrische Bergstadt im Hinterland der griechischen Hafenstadt Apollonia im heutigen Albanien. Die Höhensiedlung bestand vielleicht seit der Eisenzeit und bildete einen der Hauptsitze des Stammes der Parthini. Ihre Blütezeit erlebte sie zwischen dem 4.-1. Jh.v.Chr. Aufgrund ihrer beherrschenden Lage über der Myzequija-Ebene, mit der Dimal den Fernverkehr auf der von Apollonia kommenden Südroute der Via Egnatia bzw. deren Vorgängerstraße ins Hinterland kontrollierte, war es im 1. Makedonischen Krieg hart umkämpft und geriet ab 205 v.Chr. dauerhaft unter römische Herrschaft. Es erlebte zwei Ausbauphasen: im 4./3. Jh.v.Chr. konzentrierte sich die Siedlung auf die Akropolis, die massiv befestigt wurde. Nach der römischen Annexion expandierte die Stadt, erhielt eine größere Stadtmauer und zahlreiche öffentliche Gebäude. Nach einer vermutlich gewaltsamen Zerstörung gegen Ende des 1. Jhs.v.Chr. blieb die Stadt über mehrere Jahrhunderte verlassen, bis es im 5./6. Jh. zu einer Wiederbesiedlung von Teilbereichen kam.
Oase Siwa – Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur in hellenistisch-römischer Zeit
Trotz ihrer abgeschiedenen Lage bildete die Oase Siwa seit pharaonischer Zeit einen zentralen Kreuzungspunkt wichtiger Karawanenwege und stand in regem Handels- und Kulturkontakt mit dem Niltal, dem Fezzan, der nördlichen Mittelmeerküste und der Kyrenaika. Das in archaisch-klassischer Zeit berühmte Amun-Orakel verhalf ihr zu überregionaler Bedeutung. Spätestens in römischer Zeit wird die Oase zu einem bedeutenden Exporteur von Datteln und Olivenöl. Während sich die bisherhige Forschung vorwiegend auf das Amun-Orakel konzentrierte, ist die Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur der Oase bislang nicht systematisch untersucht worden. Gerade in hellenistisch-römischer Zeit war Siwa viel dichter besiedelt und landwirtschaftlich intensiver genutzt als heute. So lassen sich an den Ufern des heute weitgehend verlassenen Zeytun-See im Osten der Oase zahlreiche antike Siedlungen und Nekropolen lokalisieren. Das in Kooperation mit dem Ägyptischen Antikendienst durchgeführte Projekt strebt eine Untersuchung der Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur des Ostteils der Oase im Umfeld des Zeytun-Sees an. Eine erste Prospektionskampagne wurde im Frühjahr 2009 durchgeführt. Das Projekt ruht derzeit.
Amiternum – eine archäologische Stadt- und Regionalstudie im zentralen Abruzzenraum
Amiternum, wichtiger Ort der Sabiner im oberen Tal des Aterno und Geburtsstätte Sallusts, wurde bereits um 300 v.Chr. von Rom erobert und entwickelte sich in der Folgezeit zu einem der wichtigsten Zentren im mittleren Abruzzenraum. Bislang sind eine frühere Höhensiedlung (bei S. Vittorino) sowie eine ausgedehnte Stadtanlage im Tal bekannt, doch fanden nur sporadische Untersuchungen statt. Von 2006 bis 2013 wurden umfangreiche geophysikalische Prospektionen und Surveys durchgeführt und bestehende Bauten (Amphitheater und Theater) mittels Handaufmass, tachymetrischer Vermessung und Laserscanning dokumentiert. Von 2007 bis 2012 wurden zudem gezielte stratigraphische Sondagen in Amiternum und seiner Umgebung durchgeführt. Ziel ist eine möglichst umfassende Untersuchung der Siedlung und ihres Umlandes. Seit Abschluss der Feldarbeiten im Jahr 2013 befindet sich das Projekt in der Auswertungsphase mit Aufarbeitungskampagnen des Fundmaterials.
Mit der Gründung Alexandrias erfolgte auch der Bau eines 30 km langen Kanals zum Kanopischen Nilarm. An seinem Beginn lag Schedia, anfänglich eine Zoll- und Militärposten, später einer der wichtigsten Warenumschlagsplätze Ägyptens. Zur Klärung der Siedlungsgeschichte werden seit 2003, zusammen mit der Universität Göttingen, geophysikalische und geoarchäologische Untersuchungen sowie Ausgrabungen durchgeführt. Eine detaillierte Analyse der Keramik verfolgt wirtschaftshistorische Fragestellungen. Seit der letzten Feldforschungskampagne 2009 finden jährliche Aufarbeitungskampagnen zur Untersuchung des Fundmaterials statt.
Ein Votivdepot in Medma (Kalabrien). Zur Produktion und sakralen Verwendung von Terrakottafiguren
In einem großen Votivdepot der ‚Località Calderazzo‘, einem sakralen Areal der griechischen Kolonie Medma (heute Rosarno) in Unteritalien, wurden bereits 1912/13 die Reste von über 600 Terrakottafiguren archaischer und klassischer Zeit gefunden, deren ursprüngliche Größe etwa einen halben Meter betrug. Dieses Material, das einen außergewöhnlich hohen Quellenwert für die Forschung besitzt, wird eingehend untersucht und endlich der Öffentlichkeit ausführlich vorgestellt.
Der digitale Stadtplan von Brigantium / Bregenz (A)
Zwischen 2013 und 2016 konnte die archäologisch bekannte Bausubstanz des römerzeitlichen Bregenz neu erhoben, georeferenziert und ergänzt werden. Mit einer systematischen Erfassung der analogen Plangrundlagen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, wurde mehr als 30 Jahre nach der letzten gedruckten Vorlage eine aktualisierte georeferenzierte Plandarstellung von Brigantium erstellt und online verfügbar gemacht. Zur Projektseite...