Als Grundlage künftiger archäologischer, epigraphischer, landes- und kunstgeschichtlicher Forschungen entstand ein ausführlicher Katalog der Blankenheimer Steindenkmäler von ihrer Entdeckung bis zu ihrem heutigen Verbleib. Die erstmals veröffentlichten und übersetzten Schriftquellen erlauben es, die Erwerbsstrategien von Graf Hermann von Manderscheid-Blankenheim (1535–1604), sein Netzwerk, das ihm zu Verfügung stand, und Vorbilder seiner Sammeltätigkeit zu erschließen. Die Präsentation der Steindenkmäler in Umwehrung und Garten seiner Burgresidenz Blankenheim wird rekonstruiert. In einem Gesamtüberblick werden vergleichend die übrigen Sammlungen regionaler Römersteine des 16. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum vorgestellt.
Der Sammlungsgründer Graf Hermann hat den Aufbau seiner Antikensammlungen einschließlich der Münzen und Kleinfunde im Geist eines humanistisch geprägten Bildungshabitus betrieben. Sie sollten seine aristokratische Virtus zur Schau stellen und seinen Anspruch auf ein durch sie begründetes herausragendes kulturelles Prestige in der Adelswelt des Reiches geltend machen.
Peter Noelke, Norbert Hanel und Peter Pauly, Die Antiken der Sammlung der Grafen von Manderscheid-Blankenheim. Kontext, Schicksal und Kommentierung einer rheinischen Sammlung der Zeit des Humanismus. Mit Beiträgen von Guido von Büren, Werner Eck, Manfred Groten, Monika Gussone, Hans-Werner Langbrandtner und Florian Schönfuß. Beiheft der Bonner Jahrbücher 60, Darmstadt wbg Philipp von Zabern 2021, 449 Seiten, 136 Abbildungen, 67 Tafeln
ISBN 978-3-8053-5314-4
Der Katalog der Blankenheimer Antiken ist einsehbar über „Arachne“, der zentralen Objektdatenbank des Deutschen Archäologischen Instituts und des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln: