Die gesamte Projektgruppe des internationalen Flussfunde-Projekts traf sich in der zweiten Juniwoche im Rheinischen Landesmuseum in Trier zur Vorstellung und Besprechung der vorläufigen Ergebnisse. Zusätzlich zu den Beteiligten des Projekts waren auch einige Bearbeiter eingeladen, die bestimmte Kategorien Trierer Funde bearbeiten (Schmuck, Bleiplomben, figürliche Funde), die zum Teil aus der Mosel stammen.
Jun.-Prof. Ferdinand Heimerl (Universität Trier) stellte die Ergebnisse eines ersten Unterwasserscans der Mosel bei Trier vor, der dazu dienen soll, zu erkunden, ob man noch Reste der römischen Uferbefestigung und eventueller Anlegestellen erkennen kann. Leider konnten die genutzten Geräte hierzu nur erste Anhaltspunkte geben. Es ist geplant, in naher Zukunft einen Unterwasserscan mit einem andere Scangerät durchzuführen, dass für Tiefwasserscans geeignet ist und ein umfassenderes Bild des Moseluntergrundes liefern soll.
Dr. Julian Geiß (Universität Trier) stellte die ersten Ergebnisse der Materialaufnahme der Moselfunde im Museum vor. So ist die Menge der Funde erheblich größer als zunächst bekannt war. Bisher wurden 6 Kisten mit mehr als 1500 Funden bearbeitet und es warten noch mindestens weitere 200 Kisten im Depot.
Nach einer lebhaften Diskussion der Ergebnisse und des weiteren Vorgehens bekamen die Teilnehmer die Gelegenheit, das Depot des Rheinischen Landesmuseums zu besuchen, wo sie einige der Funde auch in Augenschein nehmen konnten – es bleibt noch viel zu tun!
In den beiden darauffolgenden Tagen (12.-13. Juni) besuchte das Kölner Team (Dr. Dr. Stefanie Hoss und die Studentin Sophie Merten) zusammen mit Dr. Julian Geiß vom Trierer Team zwei der Sammler und nahmen ihre Funde aus der Mosel auf. In beiden Fällen handelte es sich um Funde von teilweise hoher Qualität. Auch waren die Erzählungen der beiden Herren zu den Umständen der Moselfunde sehr aufschlussreich. Da in unserem Projekt neben den Funden auch die Geschichten rund um deren Auffindung und das Engagement der Sammler für den Fundkomplex ‚Flussfunde‘ zentral stehen, war insbesondere letzterer Aspekt wichtig für uns.