Erfahrbarkeit des Altertums mit Hilfe der sensorischen Archäologie
In jüngerer Zeit erfährt der Bereich der 3D-Technologie in der Archäologie eine signifikant erhöhte Popularität. Die Erstellung und Archivierung von 3D-Modellen von Funden oder gesamten Grabungen nimmt zu, und in einigen Fällen erfolgt sogar eine Publikation. Der Fokus liegt dabei vorwiegend auf der Entwicklung technologischer Innovationen (verbesserte Kameras, hochauflösendere Scanner etc.) oder der Diskussion über den Wert von 3D-Daten und deren Archivierung. Demgegenüber wurde der Wert der 3D-Technologie für innovative Formen des Unterrichts oder der Forschung innerhalb der Archäologie bislang nur unzureichend berücksichtigt. Ein Novum stellt in diesem Zusammenhang der immersive VR-Ansatz dar, bei dem es möglich ist, sich in antike Räume zu begeben (im Gegensatz zur Betrachtung am Computer-Bildschirm), um Theorien und Ansätze der sensorischen Archäologie digital und direkt zu erforschen.
Der Stifterverband und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen schreiben seit 2016 jährlich Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre aus. Dabei handelt es sich um eine individuelle, personengebundene Förderung, die den Stipendiaten Freiräume und Ressourcen für die Durchführung der Lehrinnovationen verschafft. Ein Stipendium ist mit einer Dotation von bis zu 50.000 Euro ausgestattet und der Förderzeitraum beträgt maximal ein Jahr.
Neben der Anschaffung von neuem Equipment für das CoDArchLab (VR-Brillen, Computer, 3D-Drucker, Bücher, RTI-Domes) wurde Ende 2018 ein zweitägiges Symposium zum Thema "Digitale Methoden in der Vermittlung von archäologischen Inhalten" an der Universität zu Köln abgehalten. Im Rahmen dieses Symposiums erörterten Experten aus den Bereichen Hochschullehre, Museum und archäologische Vermittlung zeitgemäße Ansätze der Wissensvermittlung. Zu den diskutierten Themen gehörten 3D-Visualisierung, 3D-Druck, Archaeogaming und weitere interessante Subdisziplinen. Die Ergebnisse des Symposiums wurden im Jahr 2020 in einer Open-Access-Publikation zusammengefasst und veröffentlicht.
Leitung des Projekts:
Förderung:
Open Access Publikation:
- Hageneuer, Sebastian, Hrsg. 2020. Communicating the Past in the Digital Age: Proceedings of the International Conference on Digital Methods in Teaching and Learning in Archaeology (12th-13th October 2018). London: Ubiquity. https://doi.org/10.5334/bch.
Weitere Informationen:
- Vollständiger Projektantrag
- Website des Symposiums "Communicating the Past in the Digital Age"