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27.03.2018

Cold Case CUT – Ausgrabungen und Forschungen in einem Wohnbezirk der Römerstadt Xanten (Colonia Ulpia Traiana)

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  • CUT-Insula 29 Radargramm
  • Logo der CSS Cologne Summer School

Die römische Stadt Colonia Ulpia Traiana (CUT) befindet sich auf dem Stadtgebiet des heutigen Xantens, wurde in nachantiker Zeit aber nie überbaut. Seit dem 16. Jahrhundert und verstärkt dem 19. Jahrhundert kam es zu archäologischen Forschungsarbeiten und Grabungen im Bereich der CUT, die 1973 in der Gründung des LVR-Archäologischen Parks (APX) ihren vorläufigen Höhepunkt fanden. Durch den Schutz der Bodendenkmäler bietet sich Archäologen seither eine nahezu einzigartige Gelegenheit, eine römische Stadt in den Nord-West-Provinzen mit all ihren Facetten zu erforschen. Der APX stellt damit das ideale Umfeld für angehende Archäolog*innen dar, die archäologische Feldarbeit zu erlernen sowie die bereits angeeigneten Fähigkeiten zu verbessern. Nach einer ersten erfolgreichen Kampagne der Jahre 2016-2019 im Bereich von Insula 22, sollen ab 2023 neue Grabungen starten. Diese werden in partnerschaftlicher Kooperation mit der Roman Archaeology an der Radboud Universiteit in Nijmegen (NL) durchgeführt und haben ausgewählte Flächen im Bereich von Insula 29 zum Ziel. Diese Insula, gelegen in der nordöstlichen Ecke der CUT, war bis anhin noch nicht das Ziel von Ausgrabungen. Radarbilder belegen aber eine intensive römische Überbauung, die nun durch Grabungen genauer untersucht werden soll. Dabei sind neben der Bebauung aus der Zeit der Colonia (2.-3. Jh.) vor allem Strukturen aus der Frühzeit der römischen Besiedlung vor Ort von Interesse, deren Aufbau/Gliederung in der Forschung noch immer intensiv diskutiert wird.

Über die Forschungsfragen hinaus dienen die Grabungen vor allem der Ausbildung der Studierenden aus Köln und Nimwegen, denen alle Aspekten einer modernen Ausgrabung – inkl. 3-D Vermessung und 3-D Dokumentation – nahe gebracht werden sollen und denen darüber hinaus im Rahmen der gemeinsamen Grabungen Zeit zum gegenseitigen kulturellen Austausch ermöglicht wird.

Vor Ort wird die technische Unterstützung und wissenschaftliche Kooperation durch den Archäologischen Park Xanten (APX) und seine Wissenschaftler*innen ermöglicht. Darüber hinaus gibt es auch eine Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Köln (Institut für Baubetrieb und Vermessung), deren Studierende ebenfalls an der Grabung teilnehmen und die vor allem für die digitalisierte Erfassung und Verarbeitung der erhobenen Daten zuständig sein sollen.

Für 2023 wird das gemeinsam geplante Forschungsprojekt im Rahmen der Cologne Summer Schools (CSS) durchgeführt, die das gemeinsame und binational (Deutschland-Niederlande) betriebene Projekt nachhaltig fördert.

Die Grabungen in der Insula 29 sind für vorerst drei Jahre geplant; eine Finanzierung wird auch für 2024 über die CSS angestrebt. Darüber hinaus ist eine weitere Unterstützung durch die Einwerbung von Drittmitteln von außerhalb des universitären Bereichs geplant.

Verantwortlich: Prof. Dr. Eckhard Deschler-Erb, Dr. Rien Polak und Prof. Dr. Stephan Mols 
Koordination vor Ort (Grabungsleitung): Merlin Faupel MA und Stephanie Lomp M. Sc.
Kooperationspartner: Archäologischer Park Xanten (Dr. Martin Müller, Dr. Armin Becker); Technische Hochschule Köln - Institut für Informatik und Ingenieurwissenschaften (Prof. Dr. Horst Stenzel )
Förderung: Cologne Summer School CSS

 

 

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