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27.03.2018

Die Rekonstruktion der Sammlung antiker Skulpturen des Bildhauers Santo Varni in Genua

Santo Varni war seit 1837 Professor für Bildhauerei an der Accademia Ligustica di Belle Arti in Genua und Honorarprofessor der renommierten Accademia di San Luca in Rom. Bekannt und auf internationaler Ebene geschätzt stand er in Kontakt mit den wichtigsten Persönlichkeiten der Kunst und der Archäologie in Italien.  Er war ein leidenschaftlicher Sammler und erwarb Tausende von Objekten, hauptsächlich Skulpturen und Zeichnungen, aber auch Gemälde, Keramiken, Bronzen, Glas, Kameen, Stoffe, Objekte aus Gold und Silber sowie eine große Anzahl von archäologischen Stücken.

Zudem entwickelte Varni ein großes Interesse an archäologischen Ausgrabungen und Entdeckungen, die er durch Zeichnungen und Notizen dokumentierte. Besonderes Interesse widmete er den römischen Städten Liguriens, besonders Luni, Libarna, Tortona. In seinem Haus und Atelier, in Genua, errichtete er ein privates Museum mit einer Fachbibliothek, die nach seinem Tod an die Comune Genua hätten übergehen sollen. Dazu kam es jedoch nicht; die Sammlung wurde nach Erbstreitigkeiten 1887 durch das Auktionshaus Sambon verkauft. Damals konnten für die Museen in Genua 25 antike Skulpturen erworben werden, während der größte Teil der Sammlung verstreut wurde und heute verschollen ist.

Von den durch den Auktionskatalog von 1887 und aus anderen Quellen (z. B. Innenaufnahmen seines Wohnhauses) nachgewiesenen Stücken ist nach heutigem Kenntnisstand nur etwa ein Viertel in die Museen Genuas gelangt. Mithilfe dem Archiv und der Zeichnungen und Notizen Varnis sollen möglichst viele der in den Kunsthandel gelangten und noch verschollenen Stücke identifiziert werden.

Parallel dazu soll die Vervollständigung der photographischen Dokumentation der Skulpturen in den Museen Genuas erfolgen.

Verantwortlich:

Wissenschaftliche Mitarbeiterin:

  • Dott. Anna Maria Pastorino

Finanzierung:

Publikation:

  • Anna Maria Pastorino, La collezione di sculture antiche di Santo Varni. Genua 2021.