Corpus römischer Bleibarren - Historisch-archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Bleiproduktion im römischen Reich
Das von 2009–2015 geförderte DFG-Projekt „Historisch-archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Bleiproduktion im römischen Reich“ wurde gemeinsam von der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts (Dr. Peter Rothenhöfer) und vom Fachbereich Archäometallurgie des Deutschen Bergbau-Museums Bochum getragen. Zunächst entstand ein Corpus aller römischen Bleibarren ungefähr aus dem Zeitraum vom 1. Jahrhundert v. Chr. und der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr., deren Zahl sich einschließlich der überlieferten Barren auf ungefähr 3000 Exemplare beläuft. Zur Materialaufnahme wurde die Datenbank (iDAI.field) verwendet, in der alle relevanten epigraphischen, naturwissenschaftlichen und archäologischen Daten der Bleibarren verzeichnet sind. Mit Hilfe der Inschriften und materialkundlicher Analysen (Bleiisotopie und Spurenelementanalyse: Dr. Michael Bode) wurde die Provenienz des Bleis bestimmt; danach erfolgte die Ausbeutung der Bleilagerstätten innerhalb des Römischen Reichs in verschiedenen Provinzen des Mittelmeerraumes und seiner Randgebiete. Die provinzüberschreitende Distribution des wichtigen Handelsguts Blei belegen neben umfangreichen Ladungen aus Schiffswracks auch Einzelfunde. Durch die interdisziplinären Untersuchungen sollen neue Erkenntnisse zur Rohstoffgewinnung, Metalldistribution, zur Organisation des römischen Bleihandels und Bergbauwesens gewonnen werden.
Leitung: Dr. Norbert Hanel
Kooperation:
- Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik
- Fachbereich Archäometallurgie des Deutschen Bergbau-Museums Bochum
Förderung: