Die Sammlungen des Römisch-Germanischen Museum in Köln Eine fotografische Dokumentation
Das Römisch-Germanische Museum zu Köln (RGM) beherbergt eine der größten Sammlungen archäologischer Objekte aus der gesamten Vor- und Frühgeschichte Mitteleuropas mit einem eindeutigen Schwerpunkt in der römischen Epoche am Niederrhein und somit der Stadt Köln selbst. Die Schausammlung des Museums besteht neben zahlreichen Steindenkmälern, Wandmalereien oder weltberühmten Mosaiken (z.B. Dionysos-Mosaik) aus zahlreichen Objekten der verschiedensten Materialien (Keramik, Glas, Metall, Knochen, Elfenbein, Leder, Holz, Stein, Stuck usw.). Diese erlauben in ihrer Gesamtheit einen umfassenden Blick auf die materielle Kultur der römischen Antike am Niederrhein. Nachdem feststand, dass der 1974 eingeweihte Bau im Rahmen einer Totalsanierung auf mehrere Jahre hin geschlossen werden muss und damit die meisten Objekte für Jahre im Depot verschwinden würden, startete Anfang 2017 eine Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Archäologie der Römischen Provinzen (AdRP) und dem RGM mit dem Ziel einer fotografischen Dokumentation der bis dahin ausgestellten Funde.
Mittlerweile geht diese Kooperation in ihr viertes Jahr und im Rahmen von über 100 Tagen Arbeit konnten vor Ort mehr als 2000 Objekte fotografisch erfasst und zur weiteren Bearbeitung gespeichert werden. Die zahlreichen Fotos werden im Archäologischen Institut zeitnah verschlagwortet, nach und nach bearbeitet und via unserer zentralen Objektdatenbank Arachne der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Die Arbeit verfolgt verschiedene Ziele:
1. Dem RGM werden große Teile der eigenen Sammlung in digitalisierter Dokumentation zur Verfügung gestellt.
2. Die AdRP kann für die Lehre auf eine umfangreiche/repräsentative Edition an Fundmaterial der römischen Kaiserzeit zurückgreifen.
3. Über Arachne steht der Öffentlichkeit ein guter Überblick zu einer der wichtigsten Sammlungen römischer Kultur am Niederrhein zur Verfügung.
Das Römisch-Germanische Museum ist mittlerweile geschlossen (Ende 2019) und derzeit steht den Besuchern leider nur ein kleiner Teil der Funde im Ausweichquartier, dem Belgischen Haus, zur Verfügung. Dank der weiter voranschreitenden fotografischen Erfassung ist uns zumindest auf dem digitalen Wege die gesamte Schausammlung immer noch zugänglich und lässt erahnen, welche Schätze uns nach der Neueröffnung des sanierten Museums am alten Platz erwarten werden.
Verantwortlicher: Prof. Dr. Eckhard Deschler-Erb
Ausführung: Philipp Groß
Studentische Hilfskräfte: Estelle Wallé, Sabine Nowak, Lotte Hahn, Johannes Dehl
Kooperation: RGM, Arachne, Archäologisches Institut, Lehrstuhl für Klassische Archäologie