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16.05.2019

UNESCO-Welterbeantrag Niedergermanischer Limes – Römische Militäranlagen im Stadtgebiet von Köln

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Das zentrale Oktogon des Kölner Praetoriums (4. Jh.) [RGM/Rheinisches Bildarchiv Köln, A. Wegner]
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Blick über die laufenden Grabungen am Deutzer Rheinboulevard (2015) [RGM/M. Leonhard, Hi-Fly-Foto]
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Luftbild von Köln-Marienburg mit der Fläche des Flottenkastells Alteburg [RGM/G. Wagner]

Die Außengrenze des römischen Imperiums ist das größte lineare Bodendenkmal in Europa. Mehrere Abschnitte (Hadriansmauer und Antoninuswall in Großbritannien sowie der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland) sind bereits Teil der transnationalen UNESCO-Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“. Aktuell laufen die Vorbereitungen, um diesen Status auch für den Niedergermanischen Limes zu beantragen. Auf diesem teils in den Niederlanden, teils auf deutscher Seite gelegenen Grenzabschnitt reihten sich entlang des Rheinufers zwischen Nordseeküste und dem Vinxtbach im heutigen Rheinland-Pfalz auf einer Länge von 385 km die Standorte des niedergermanischen Heeres auf, in denen etwa zwanzig- bis vierzigtausend Soldaten Dienst taten.

Die folgenden drei auf dem Gebiet der Stadt Köln gelegenen Bodendenkmäler sind Teil des UNESCO-Antrages:

1) das Praetorium als Sitz des Oberbefehlshabers des niedergermanischen Heeres

2) die spätantike Festung Divitia in Köln-Deutz

3) das Kastell „Alteburg“ in Köln-Marienburg, das Hauptquartier der römischen Rheinflotte

Der Antrag für die Ernennung des NGL soll Anfang 2020 bei der UNESCO eingereicht werden; eine Entscheidung wird für 2021 erwartet. Die vorbereitenden Arbeiten beinhalten zunächst eine gründliche Dokumentation des Zustandes der Militäreinrichtungen und des Wissensstandes über sie. Danach sind die Entwicklung und der Ausbau eines Schutz- und Pflegekonzepts in Verbindung mit der Stadt- und Regionalentwicklung sowie eine verbesserte Erschließung der Einzeldenkmäler des NGL und zugehöriger Museen unter einem Corporate Design vorgesehen. Zuletzt sollen übergreifende Forschungsfragen unter Einbeziehung des Limesvorfeldes und -hinterlandes formuliert und diskutiert werden.

Die Abteilung Archäologie der Römischen Provinzen ist seit April 2017 mit einem Wissenschaftler und einer studentischen Hilfskraft an diesen vorbereitenden Arbeiten beteiligt. Die Hauptaufgabe ist, unter Heranziehung aller relevanten Archivunterlagen und der bisherigen Publikationen ein Fachgutachten zu den militärischen Denkmälern des Niedergermanischen Limes im Stadtgebiet Köln zu erstellen und – quasi als Destillat daraus – den Köln betreffenden Teil des Welterbeantrages zu verfassen.

 

Verantwortlicher:

Wissenschaftlicher Mitarbeiter:

  • Martin Wieland M.A.

Wissenaschaftliche Hilfskraft:

  • Sandra Rung B.A.

Kooperationspartner:

  • Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln (Dr. Marcus Trier)
  • MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln (Dr. Thomas Otten)
  • LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (Dr. Erich Claßen, Steve Bödecker M.A.)