Oase Siwa – Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur in hellenistisch-römischer Zeit
Trotz ihrer abgeschiedenen Lage bildete die Oase Siwa seit pharaonischer Zeit einen zentralen Kreuzungspunkt wichtiger Karawanenwege und stand in regem Handels- und Kulturkontakt mit dem Niltal, dem Fezzan, der nördlichen Mittelmeerküste und der Kyrenaika. Das in archaisch-klassischer Zeit berühmte Amun-Orakel verhalf ihr zu überregionaler Bedeutung. Spätestens in römischer Zeit wird die Oase zu einem bedeutenden Exporteur von Datteln und Olivenöl. Während sich die bisherhige Forschung vorwiegend auf das Amun-Orakel konzentrierte, ist die Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur der Oase bislang nicht systematisch untersucht worden. Gerade in hellenistisch-römischer Zeit war Siwa viel dichter besiedelt und landwirtschaftlich intensiver genutzt als heute. So lassen sich an den Ufern des heute weitgehend verlassenen Zeytun-See im Osten der Oase zahlreiche antike Siedlungen und Nekropolen lokalisieren. Das in Kooperation mit dem Ägyptischen Antikendienst durchgeführte Projekt strebt eine Untersuchung der Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur des Ostteils der Oase im Umfeld des Zeytun-Sees an. Eine erste Prospektionskampagne wurde im Frühjahr 2009 durchgeführt. Das Projekt ruht derzeit.
Leitung: Prof. Dr. Michael Heinzelmann
Kooperation:
- Deutsches Archäologisches Institut Kairo
- Supreme Council of Antiquities
Förderung: Fritz Thyssen Stiftung