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Forschung aktuell

Baiae (Italien). Vermessungskampagne und Laserscanning

Vom 29.08. – 31.09.2016 konnte das Archäologischen Institut der Universität zu Köln in Kooperation mit der TH Köln und der Fa. Scandric I 3D SOLUTIONS und mit freundlicher Genehmigung durch die Soprintendenza Archeologica della Campania eine erste Vermessungskampagne in Baiae durchführen. Initiiert wurde die Kampagne aufgrund des Dissertationsprojektes von Matthias Nieberle, M.A. (Dissertationsprojekt), die dank einer Förderung durch die Fritz Thyssen Stiftung und Geldmitteln des Archäologischen Institutes der Universität zu Köln verwirklicht werden konnte.

Ziel der neuen Vermessung ist die präzise dreidimensionale Erfassung der kompletten und äußerst komplexen Baustrukturen innerhalb des Archäologischen Parks von Baiae mit Hilfe eines Laserscanners, um darüber neue Erkenntnisse zur Baugenese der Gebäudekomplexe in Baiae zu gewinnen.

In der ersten Projektwoche vom 29.08. – 02.09. wurde mit Unterstützung durch Dipl.-Ing. Tobias Höller (IBV, TH Köln) ein übergeordnetes Messnetz Mittels GPS und Tachymeter erstellt, auf das alle weiteren Messungen des Baiae Projektes Bezug nehmen können. Die folgenden zwei Projektwochen (05.09. – 16.09.) waren als ‚Vermessungsworkshop‘ konzipiert. Bei diesem Workshop wurden je 5 Studenten der Archäologie (UzK) und 5 Studenten der Architektur (TH Köln) von Dipl.-Ing. Jost Broser (IBD TH Köln) und Dipl.-Ing. Sabrina Geiermann (AI UzK) verschiedene Vermessungsmethoden vermittelt. Ziel war neben der Vermessung und Baudokumentation eines zuvor ausgewählten Areals (Sektor B) das interdisziplinäre Zusammenarbeiten der beiden Fachbereiche.

Bereits während des Workshops und im Anschluss wurde damit begonnen, sämtliche freiliegenden Baustrukturen innerhalb des Archäologischen Parks systematisch mit dem Z+F IMAGER® 5010C, einem Laserscanner der Firma Zoller und Fröhlich zu vermessen. Unterstützt wurde diese Vermessung von Dipl.-Ing. Erik Büttner (scandric I 3D SOLUTIONS), der mit einem zweiten, baugleichen Instrument die Vermessung zehn Tage begleitete und dadurch wesentlich beschleunigte. Die Neuvermessung mittels Laserscanner konnte innerhalb dieser Kampagne zwar nicht vollständig für alle Bereich des Archäologischen Parkes durchgeführt werden, doch die gemessenen Bereiche bilden durch ihre hohe Messgenauigkeit und die dreidimensionale Erfassung eine völlig neue und erkenntnisreiche Plangrundlage. Im kommenden Jahr sollen bei einer weiteren Kampagne die noch ausstehenden Bereiche mit demselben Verfahren gemessen werden.

Die letzte Projektwoche (26.09. – 29.09.) wurde außerdem genutzt, um unter der Leitung von Manuela Broisch, M.A., weitere Freiflächen des Archäologischen Parks mit Georadar und Geoelektrik zu messen. Mit beiden Methoden konnten vielversprechende Ergebnisse gemessen werden, die es nun zu interpretieren gilt.

Teilnehmer: M. Heinzelmann (Leitung), M. Nieberle (Leitung, Organisation und Koordination, AI UzK), S. Geiermann (Organisation, Koordination, Leitung des Vermessungsworkshops, Leitung der Vermessung, AI UzK), T. Höller (Erstellung übergeordnetes Messnetz, IBV TH Köln), J. Broser (Leitung des Vermessungsworkshops, Laserscan-Vermessung, IBD TH Köln), E. Büttner (Laserscan-Vermessung, scandric I 3D SOLUTIONS), M. Broisch (Leitung Geophysikalischen Vermessung, AI UzK), M. Apatsidis, A. Badic, T. Dujmovic, D. Hahn, F. Hartfiel, C. Kost, J. Oprée, C. Schöne, A. Schröder, K. Zerzeropulos.
Kooperation: TH Köln, Fakultät für Architektur, Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege (IBD), Insitut für Baubetrieb und Vermessung; Fa. Scandric I 3D SOLUTIONS; Thyssen Stiftung; Soprintendenza Archeologica della Campania.
Förderung: Fritz Thyssen Stiftung