Nach wie vor stellen Skulpturen einen wichtigen Teil innerhalb der Diskussionen zur materiellen Kultur der griechischen und römischen Antike dar. Vor diesem Hintergrund haben sich Alice Landskron (Karl-Franzens-Universität Graz) und Thoralf Schröder (Forschungsarchiv für Antike Plastik der Universität zu Köln) entschlossen, die „Diskussionen zur Antiken Skulptur – DiAS“ ins Leben zu rufen. Es wird das Ziel verfolgt, in regelmäßig abgehaltenen Workshops unterschiedliche Fragestellungen, Probleme, Kontexte und Aussagepotenziale der Skulpturenforschung zu erörtern. Auf diese Weise soll ein neues Kommunikationsforum etabliert werden, in dessen Rahmen alle an diesem Forschungsbereich interessierten Personen über neue und alte Fragestellungen diskutieren können.
Im Zentrum des ersten Workshops „Aussagepotenziale antiker Statuentypen“ steht demgemäß ein ganz zentrales Thema. Aus verschiedenen Perspektiven soll dabei die sog. Idealskulptur in den Blick genommen werden. Expert*innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten kommen dabei vom 20. bis 22. Oktober 2021 im Österreichischen Historischen Institut in Rom zusammen. Es soll in dieser Veranstaltung die museale Perspektive mit der schwierigen Aufgabe der konkreten Präsentation der Skulpturen und ihrer Botschaften für das moderne Publikum mit einer Reihe von Fallbeispielen zur inhaltlichen und kontextuellen Analyse antiker Statuen verbunden werden.
Eine Teilnahme in Präsenz ist aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie leider noch nicht möglich, aber der Workshop wird via Livestream am 21. und 22. Oktober übertragen. Wenn Sie online dabei sein möchten, melden Sie sich bitte bis zum 19.10. bei Alice Landskron oder Thoralf Schröder an.
PROGRAMM
Donnerstag, 21.10.2021
09:00 Uhr Begrüßung und Einführung (A. Gottsmann, P. Scherrer, A. Landskron, Th. Schröder)
09:30 Uhr Dietrich Boschung (Köln): Typologie: Die Bestimmung des Besonderen
10:15 Uhr Ralf von den Hoff (Freiburg): Porträt und ‚Idealplastik‘. Überlegungen zu Typologie und Kopienwesen in der römischen Kaiserzeit
11:00 Uhr Pause
11:30 Uhr Luca Giuliani (Berlin): Haben römische Bildhauer griechische Meisterwerke kopiert? Eine transatlantische Kontroverse – und was man daraus lernen kann
12:15 Uhr Mittagspause
14:15 Uhr Anna Anguissola (Pisa): Material Translations: Roman Ideal Sculpture and the Fabric of Seriality
15:00 Uhr Rune Frederiksen (Kopenhagen): Ancient Plaster Casts and Marble Statue Production
15:45 Uhr Pause
16:15 Uhr Christiane Vorster (Bonn): Vom Typus zur Bildchiffre. Das Beispiel des Meleager
17:00 Uhr Claudia Valeri (Rom): Sculptures in Context. The Ariadne Barberini and the Decorative Programme of the Domitian’s Villa in Castel Gandolfo
17:45 Uhr Pause
18:15 Uhr Roland R. R. Smith (Oxford): Types and versions in Roman-period statuary: some contexts and purposes
Freitag, 22.10.2021
09:00 Uhr Letizia Abbondanza (Rom): La statua di „Genius“ dalla Villa di Voconio
09:45 Uhr Armando Cristilli (Rom): Iconographic choices around the forum at Lucus Feroniae
10:30 Uhr Pause
11:00 Uhr Alice Landskron (Graz): Hermes in Side – Typenvielfalt und Individualität
11:45 Uhr Sascha Kansteiner (Dresden): Eine alte Antikensammlung in neuem Licht
12:30 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Astrid Fendt (München): Einfach, zweifach, vielfach – antike Serialität und moderne Kopienkritik im Museum
14:45 Uhr Abschlussdiskussion