Im Bereich des Hafenbeckens erfolgten unter Leitung von Prof. Andreas Vött (Geographisches Institut der Universität Mainz) intensive geoarchäologische Untersuchungen. Neben weiteren elektrischen Tomographiemessungen lag der diesjährige Schwerpunkt auf Bohrungen und Sedimentanalysen. Zusätzlich erfolgten unter Leitung von Prof. Wolfgang Rabbel (Institut für Geowissenschaften Universität Kiel) intensive geophysikalische Prospektionen (Georadar, Seismik, Geoelektrik). Die Auswertungen sind nicht abgeschlossen, doch weisen erste Indizien darauf hin, dass das Hafenbecken in der Regio III ursprünglich wesentlich größer war und im Verlauf der Kaiserzeit durch Überbauung schrittweise verkleinert wurde.
Unter Leitung von Prof. Corinna Rohn (Hochschule Wiesbaden, Fachbereich Architektur) widmete sich eine weitere Arbeitsgruppe der Vermessung und systematischen Dokumentation der Tor Boaccina ganz im Westen des antiken Stadtgebiets. Dieser auf das frühe 15. Jh. zurückgehende Wehrturm ruht auf substantiellen Resten antiker Vorgängerstrukturen, welche aufgrund ihrer Massivität und Lage an der antiken Flussmündung als mutmaßlicher Leuchtturm angesehen werden. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, es zeichnet sich jedoch eine wesentlich kompliziertere Baugeschichte als ursprünglich angenommen ab. Die frühesten Nutzungsphasen reichen offenbar ins 2. Jh. zurück umfangreichem spätantiken und frühmittelalterliche Umbauten.
Teilnehmer: M. Heinzelmann, C. Rohn, A. Vött (Leitung), M. Nieberle (Koordination), W. Rabbel, T. Wunderlich, K. Guhrke, Ph. Leineweber, E. Erkul, M. Wenk (Geophysik), A. Ertugul, P. Fischer, P. Henning, St. Ludwig (Geoarchäologie), A. Diederich (Geodäsie), A. Stock, D. Mest, N. Spira, C. Eckes, A. Schröder, D. Wozniok (Vermessung, Bauaufnahme)
Kooperationspartner: Geographisches Institut der Universität Mainz, Arbeitsgruppe Geoarchäologie , Fachbereich Architektur Hochschule Wiesbaden, Arbeitsgruppe Baugeschichte, Institut für Geowissenschaften Universität Kiel, Arbeitsgruppe für Angewandte Geophysik, Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma
Finanzierung: DFG-Schwerpunktprogramm 1630 "Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter"