Ein Schwerpunkt der Untersuchungen lag im Bereich des spätantiken Kleinkastells im „Steinrütsch“, dessen vorzüglich erhaltene Umwehrung und Innenbebauung freigelegt werden konnte. Nur wenig entfernt konnten wir auch einen zweiten, bereits 2009 im Magnetbild erfassten Turmbau (burgus) anschneiden, dessen Mauerreste von zahlreichen Eisenverhüttungsöfen überlagert waren. Die im gesamten Areal angetroffenen großen Mengen an Eisenschlacke und Asche belegen den enormen Umfang der hier betriebenen Eisenproduktion. Der zweite Grabungsschwerpunkt galt dem Matronenheiligtum auf der „Görresburg“. Hier konnten wir unter den modern rekonstruierten Tempelbauten zahlreiche, fast fundleere und nur mit Asche verfüllte, Opfergruben und –gräben einer älteren Nutzungsphase dieses Kultbezirks untersuchen.
Die Grabungen im vicus von Nettersheim und die Aufnahme der römischen Fundstellen in dessen Umland haben einen wesentlichen Einblick in die wirtschaftlichen Strukturen dieses Kleinraums erbracht. Mit den Untersuchungen im spätantiken Kleinkastell lassen sich nun auch erste Aussagen zur Funktion dieses unmittelbar am Urftübergang angelegten Militärstützpunktes machen. Mit den frühkaiserzeitlichen Opfergruben auf der Görresburg fassen wir zudem eine bisher noch unbekannte frühe Phase des für den Köln-Bonner-Raum so bedeutenden Matronenkultes.
Leitung: Salvatore Ortisi
Mitarbeiter: Gina Alajmo, Sonja Dittebrandt, Michelle Forrest, Mariola Hepa
Teilnehmer: Frederike Albers, Michael Drechsler, Johanna Fuchs, Marie Heitfeld, Theresa Jürgens, Oliver Karger, Christoph Lindner, Marc Rappe, Fabian Riebschläger, Daniel Rößner, Jennifer Schamper, Uta Schröder, Andreas Serifis, Heinz Sperling, Ulrike Weyerke
Ehrenamtliche Mitarbeiter: Maja Bremen, Christian Credner, Paul Irmen, Felizius Poth
Praktikanten: Jennifer Hehs, Markus Kreller
Kooperation/Förderung: Gemeinde Nettersheim; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Nideggen und Abteilung Prospektion.