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Forschung aktuell

Elusa (Israel): DFG fördert zweite Projektphase (2021-2024)

Die am Nordrand der Wüste Negev gelegene antike Stadt Elusa ist seit 2015 Ziel regelmäßiger Forschungskampagnen durch das Archäologische Institut der Universität zu Köln.

Ursprünglich von den Nabatäern als Karawanenstation auf der Weihrauchstraße gegründet, entwickelte sich Elusa ab der römischen Kaiserzeit zum einzigen urbanen Zentrum der Negev-Region mit einer außergewöhnlichen Blütephase in der Spätantike. Ihre gut erhaltenen Hinterlassenschaften zählen heute zum UNESCO-Weltkulturerbe ‚Weihrauchstraße‘.

Ziel des Forschungsprojektes ist eine möglichst ganzheitliche Untersuchung der bislang kaum untersuchten Stadt und ihres Umlandes, um ein besseres Verständnis ihrer Struktur und langfristigen Entwicklung von der Gründung im 3. Jh.v.Chr. bis zur Aufgabe im 8. Jh.n.Chr. zu gewinnen und dabei Mechanismen und Faktoren der Stadtentwicklung verstehen zu lernen. Dabei gilt es u.a. zu klären, wie eine Stadt dieser Größe über Jahrhunderte in einer derart prekären Umweltsituation am Rand einer Wüste prosperieren konnte. Zugleich interessiert, welche Rolle der Stadt als kulturelle und wirtschaftliche Schnittstelle zwischen einem rural geprägten, stark in nabatäisch-arabischen Traditionen verwurzelten Hinterland und der globalisierten Mittelmeerwelt des Römischen Reiches zukam.

Seit 2015 wurden im Rahmen des Projekts u.a. großflächige geophysikalische Prospektionen, umfassende archäologische Surveys in der Stadt und im Umland, gezielte stratigraphische Ausgrabungen sowie ein breit gefächertes Programm von Materialanalysen durchgeführt. Dabei gelang es unter anderem den Stadtplan Elusas weitgehend zu rekonstruieren und erste wichtige Einblicke in die Siedlungs-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Stadt zu erlangen. Nachdem die letzten Jahre durch die German Israeli Foundation finanziert wurden, übernimmt nun dankenswerter Weise die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine weitere dreijährige Förderphase. Sie erlaubt es, die bereits erzielten Ergebnisse zu konsolidieren und weiteren Fragestellungen nachzugehen. Dabei sollen einerseits die gezielten Ausgrabungen in verschiedenen Bereichen des Stadtgebietes fortgesetzt, andererseits die Materialanalysen intensiviert und ausgedehnt werden. Weitere Informationen zum Projekt...

Leitung: Michael Heinzelmann
Koordination: Christian Schöne
Kooperationen: Abteilung für Christliche Archäologie in Bonn, Israelischer Antikendienst, Israelische Nationalparkbehörde, Universität Haifa, Universität Tel Aviv, Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie Mannheim, Institut für Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie in Basel