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Forschung aktuell

Die zweite deutsch-niederländische Kampagne auf Insula 29 der Colonia Ulpia Traiana-CUT

Vom 30.07.2024 bis zum 28.08.2024 fand die zweite Saison der Lehrgrabung der Archäologie der Römischen Provinzen in Xanten statt.

CUT-Insula 29. Mittelgallische Terra Sigillata (Foto Emma van Steen, Radboud Universiteit Nijmegen)

CUT-Insula 29. Das gemeinsame deutsch-niederländische Grabungsteam (Foto Stephanie Lomp, Archäologisches Institut, Universität zu Köln)

CUT-Insula 29. Schnitt 002 mit neue entdecktem Ziegelfundament (Foto Stephanie Lomp, Archäologisches Institut, Universität zu Köln)

Vom 30.07.2024 bis zum 28.08.2024 fand die zweite Saison der Lehrgrabung der Archäologie der Römischen Provinzen in Xanten statt. Dies erfolgte wie 2023 in Kooperation mit dem LVR-Archäologischen Park Xanten und der Radboud Universität Nijmegen. Die Ausgrabungen im Bereich der Insula 29 konnten erneut spannende Befunde und Funde ans Licht bringen. Eine Fortsetzung der Kampagne ist für die nächsten Jahre angestrebt.

Im vergangenen Jahr konnten bereits mehrere Fundamente aus Grauwacke oder Ziegelbruch freigelegt werden. Ebenso zeigten sich mehrere interessante Verfärbungen, die in einer ersten Interpretation als mögliche Gruben angesprochen wurden. Dieses Jahr setzten wir die Arbeit an diesen Strukturen fort. Dabei konnten im Rahmen der vier Wochen weitere neue und spannende Erkenntnisse gewonnen werden. So zeigten sich nach dem Abtrag jüngerer Ziegelfundamente die Konturen eines darunter befindlichen kleinen Ofens, der eventuell zum Backen von Brot genutzt wurde. Diese Abfolge ist als eindeutiger Beleg einer mehrphasigen Nutzung des Areals zu deuten. Das Grauwacke-Fundament von 2023 konnte ebenfalls weiter freigelegt und dokumentiert werden. Der Verdacht aus dem letzten Jahr, dass es sich um eine massive Fundamentierung handeln muss, konnte dieses Jahr bestätigt werden. Von Interesse war auch ein Fundament aus Ziegelbruch, das im westlichen Schnitt der Grabung zu Tage kam. Hier zeigten sich entlang dieses Fundaments in unregelmäßigen Abständen bewusst gesetzte Kästen aus Ziegelbruch, deren Funktion noch nicht geklärt ist.

Im gesamten Bereich der Grabung wurden Planier- und Verfüllschichten dokumentiert, die äußerst stark mit Fundmaterial versetzt sind und zuletzt fanden sich zuunterst mehrere Abschnitte mit einer stark verziegelten und kohlelastigen Schicht. Es ist davon auszugehen, dass mit diesen Schichten ein möglicher Zerstörungshorizont aus flavischer Zeit bezeugt ist.

Auch die Ausbildung der 16 Studierenden aus Köln und Nijmegen stand wieder im Vordergrund. Einblicke in die Vermessungsarbeit, Grabungstechnik, Dokumentation und Stratigraphie ermöglichten erste praktische Erfahrungen mit der Archäologie. Ebenso nahmen die Bearbeitung, Dokumentation und Inventarisierung des zahlreichen Fundmaterials in diesem Jahr eine besondere Rolle ein. Zudem bereicherten Exkursionen nach Haltern, Nijmegen und entlang des niedergermanischen Limes die Grabung. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem LVR-Archäologischem Park Xanten für die gute Zusammenarbeit vor Ort und der Cologne Summer School für die Finanzierung des Projektes.

 

Projektleitung: Eckhard Deschler-Erb, Rien Polak, Stephan Mols
Team: Stephanie Lomp, Merlin Faupel

Teilnehmer*innen: Universität zu Köln: Sophie Freitag (Schnittleitung), Christopher Gentsch (Schnittleitung), Jakob Kistenbrügge (Schnittleitung), Aleksandra Kruglova (Fundbearbeitung), Moritz Groh, Greta Lahn, Julian Rosen, Dilara Voß; Radboud Universiteit Nimwegen: Allysha de Haas, Jade Elst, Annemijn Goedhart, Savannah Peters (Fundbearbeitung), Mirijam Rijpma, Isabel Schuiling, Yona Siero, Danique van Breugel, Pien van Lieshout, Emma van Steen (Fundfotos).
Kooperationen: Archäologischer Park Xanten (Martin Müller, Armin Becker)
Finanzierung: Cologne Summer School CSS

Publikationen: Beitrag Antenne Niederrhein; Artikel Niederrhein Nachrichten; Artikel Rheinische Post