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Vortrag: Prof. Dr. Eckhard Deschler-Erb - Rom am Niederrhein. Mediterranes Leben vor 2000 Jahren

Rom am Niederrhein. Mediterranes Leben vor 2000 Jahren

Vortrag im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres ECHY 2018

Prof. Dr. Eckhard Deschler-Erb (Universität zu Köln) am 17. Mai 2018 im LVR-LandesMuseum Bonn

Die römische Provinz Niedergermanien (germania inferior) befand sich ganz im Nordosten des Römischen Reichs und flächenmäßig sowie politisch betrachtet handelte es sich um eine eher kleine und unbedeutende Provinz.
Dennoch lässt sich gerade an der germania inferior beispielhaft zeigen, welche Elemente eine römische Provinz der kaiserzeitlichen Nordwestprovinzen zu beinhalten hatte.

Da ist zum ersten die militärische Sicherung der Grenzprovinz zu nennen, die entlang des Rheins als sogenannte „nasse Grenze“ verlief und u.a. neben Wachttürmen, Auxiliarlagern und Legionslagern auch das Flottenlager der Germanischen Rheinflotte (classis germania) in Köln-Alteburg umfasste.

Da ist zum zweiten eine perfekt ausgebaute Verkehrsinfrastruktur mit einem gut ausgebauten Straßennetz zu nennen, das neben den Wasserwegen auf direktem Weg die Provinz mit dem restlichen Reich verband.

Da ist zum dritten die Gliederung der zivilen Siedlungslandschaft zu nennen, mit den Koloniestädten an der Spitze, Municipien an zweiter Stelle und an dritter Stelle zahlreichen Kleinsiedlungen, sogenannte vici. Als Ergänzung zu diesem Überbau liegt ein gut ausgebautes ländliches Umfeld vor, dessen Produktivität nicht nur die zahlreichen Siedlungen innerhalb der Provinz versorgte sondern auch für einen guten Überschuss für das restliche Reich sorgte.

Da ist zum vierten ein vielfältiges wirtschaftliches und kulturelles Leben zu nennen, das Bezüge zu allen Teilen des römischen Reichs kennt, aber trotzdem eine starke regionale Komponente aufweist.

Im Rahmen des Vortrags soll anhand von Beispielen zu allen oben genannten Punkten gezeigt werden, dass gerade die germania inferior als eine beispielhafte römische Provinz im Rahmen des imperium romanum gesehen werden kann.

 

Donnerstag, 17. Mai 2018, 19.15 Uhr
LVR-LandesMuseum Bonn
Vortragssaal
(Eintritt frei, keine Anmeldung)

Veranstalter:
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland und LVR-LandesMuseum Bonn