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06.10.2017

Der Flusshafen von Ostia

Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1630 "Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter" wurde 2012 ein Forschungsvorhaben zur Untersuchung des Flusshafens von Ostia begonnen. Ausgehend von Erkenntnissen eines früheren Projekts zur Erforschung der unausgegrabenen Bereiche Ostias sollen in zwei ausgewählten Bereichen weiterführende Untersuchungen zum antiken Flusshafen durchgeführt werden: zum einen in der westlichen Regio III, wo bereits 2000/2001 ein Hafenbecken mit flankierenden Tempel-Navalia-Komplex angeschnitten wurde, zum anderen im nördlichen Bereich der Region II, wo vielleicht noch größere Abschnitte des antiken Flussufers erhalten sein könnten. Das Forschungsprogramm sieht umfassende geoarchäologische Untersuchungen (Bohrungen, Sedimentanalysen etc.), detaillierte geophysikalische Prospektionen sowie gezielte stratigraphische Ausgrabungen vor. Ziel ist es, neue Erkenntnisse zum bislang praktisch unbekannten Flusshafen von Ostia zu gewinnen und im Austausch mit dem englischen Portus-Projekt zu einem ganzheitlichen Verständnis des komplexen kaiserzeitlichen Hafensystems im Mündungsgebiet des Tiber beizutragen.

Eines der vorläufig wichtigsten Ergebnisse ist der Nachweis eines älteren Lagunenhafens unmittelbar hinter der antiken Tibermündung in der Regio III. Dieser war vermutlich bereits wesentlich früher als das im späten 4. Jh.v.Chr. gegründete Castrum von Ostia in Benutzung. Es kann daher vermutet werden, dass sich im Umfeld des Lagunenhafens die lange gesuchte archaische Vorgängersiedlung befand. Der Lagunenhafen war vermutlich infolge eines Tsunami-Ereignisses am Beginn der Kaiserzeit aufgegeben und durch das oben erwähnte, kleinere Flusshafenbecken und den Tempel-Navalia-Komplex ersetzt worden.

Verantwortlich:

Koordination:

  • Stefanie Steidle

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