Im Fokus der aktuellen Kampagne stand der Tiberabschnitt nördlich des Theaters, der seit einer Überschwemmung im Jahr 1547 vom heutigen Tiber abgeschnitten wurde und in der Folge verlandete. In diesem Flussabschnitt müssen sich in der Antike Anlandestelle zum Be- und Entladen der Schiffe befunden haben, doch ist dieser Bereich bis heute nicht untersucht worden.
Im heutigen Zustand ist der antike Flussverlauf nicht mehr in der Landschaft zu erkennen. Zu seiner Lokalisierung und zur Klärung der Randbebauung wurden großflächige geophysikalische Prospektionen durchgeführt (Magnetometrie, Georadar und Geoelektrik), ferner seismische Messungen und elektrische Widerstandstomographie. Ergänzend fanden Bohrungen zur Gewinnung von Sedimentproben statt, welche in den folgenden Monaten ausgewertet werden.
Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass der Tiber offenbar während der Existenz der Hafenstadt mehrfach sein Flussbett verändert hat, was wiederum Auswirkungen auf die städtebauliche Entwicklung gehabt haben dürfte.
Teilnehmer: M. Broisch, M. Heinzelmann, J. Lauer, F. Nitschke, Ch. Schepers, S. Seidel, St. Steidle, (Universität Köln); P. Fischer, H. Hadler, L. Obrocki, A. Vött (Universität Mainz); E. Erkul, H. Holmann, L. Klinge, Ph. Leineweber, S. Splettstößer, R. Mecking (Universität Kiel)
Kooperationen: Geographisches Institut Universität Mainz, Institut für Geophysik der Universität Kiel, Soprintendenza per il Colosseo, il Museo Nazionale Romano e l'area archeologica di Roma
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft