Auf einem Hügelsporn im Nordwesten des Stadtgebietes wurden die Reste mehrerer Körperbestattungen nachgewiesen, von denen eine noch vollständig mit zahlreichen Beigaben erhalten war (Trachtbestandteile, Waffen, Bronze- und Keramikgefäße, Kochutensilien und Bratspieße). Daneben fanden sich Reste von Tumulusgräbern mit Ziegelkisten für Brandbestattungen. Eine vorläufige Datierung dieser Gräber weist auf das 3. Jh.v.Chr. hin. Demgegenüber waren die Körperbestattungen der zweiten Nekropole im Südwesten weniger reich ausgestattet und gehörten offenbar dem 2./1. Jh.v.Chr. an. Die Nekropolen scheinen demnach den beiden Hauptsiedlungsphasen der Stadt vor bzw. nach der römischen Annexion zugeschrieben werden zu können.
Überraschenderweise wurden im Bereich einer vom westlichen Haupttor nach Apollonia führenden Ausfallstraße Reste eines Baptisteriumbaus mit einem gut erhaltem Taufbecken gefunden. Die sorgfältig gefertigte Anlage bestand gänzlich aus wiederverwendeten Ziegeln der hellenistischen Stadtmauer und weist zwei Nutzungsphasen vermutlich aus dem 5. und 6. Jh. auf. Diese Befunde ergänzen die 2013 auf der Akropolis nachgewiesene spätantike Siedlungsphase.
Teilnehmer: Michael Heinzelmann, Belisa Muka, Marlon Koçi, Ariol Porja, Christian Schöne, Arne Schröder, Ilir Zaloshnja
Kooperation: Archäologisches Institut Tirana, Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege Fachhochschule Köln