Die Skulpturen im Musée de Laon stammen aus einer Sammlung, die Joseph Eugène Paul-Marguerite de La Charlonie (1844–1921) aus dem Pariser Kunsthandel zusammengetragen hatte. Es handelt sich um eine der bedeutendsten privaten Antikensammlungen des frühen 20. Jahrhunderts in Frankreich.
Den Schwerpunkt der Sammlung bilden Werke aus dem östlichen Mittelmeerraum, besonders aus Griechenland, Kleinasien und Alexandria. Die Bandbreite der griechischen Originalskulpturen reicht von einer männlichen Mantelfigur des 6. Jahrhunderts über Grabreliefs und Götterbilder des 4. Jahrhunderts v. Chr. bis zu späthellenistischen Werken. Für den Hellenismus ist der überlebensgroße Kopf eines Königs von besonderer Bedeutung; unter den kaiserzeitlichen römischen Skulpturen ragen Portraits der hadrianischen Zeit und ein idealer Frauenkopf aus dem späten 4. Jahrhundert n.Chr. hervor. Davon haben bisher nur wenige Stücke in der Forschung Beachtung gefunden.
Der Katalog, Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen französischen und deutschen Archäologen, bietet die umfassende Materialvorlage der Einzelwerke und ihre photographische Dokumentation. Damit leistet er archäologische Grundlagenforschung; gleichzeitig zielt er durch die Klärung der Provenienzen auf eine Rekontextualisierung der Skulpturen.
Karolina Kaderka und Paul Scheding, Les sculptures antiques du Musée d’art et d’archéologie du Pays de Laon. Die antiken Skulpturen des Musée d’art et d’archéologie du Pays de Laon, Monumenta Artis Romanae XLII. Reichert Verlag Wiesbaden 2021.
ISBN: 978-3-95490-527-0 (Print)
eISBN: 978-3-7520-0515-8 (E-Book)