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Forschung aktuell

Erschließung der Marmorfunde des Diana-Heiligtums aus Nemi im Nottingham Castle Museum & Galleries

In Zusammenarbeit mit englischen Archäologen wurde 2016 eine Fotokampagne im Nottingham Castle Museum & Galleries durchgeführt, um die Marmorfunde aus dem Diana-Heiligtum in Nemi zu erschließen. Ausgangspunkt dieser Zusammenarbeit war der einjährige Aufenthalt von Katharina Lorenz am Internationalen Kolleg Morphomata. Die Arbeiten wurden von Dr. Caterina Parigi und Philipp Groß durchgeführt.

Aufnahmearbeiten in Notthingham

Abb. 1: Aufnahmearbeiten in Notthingham Castle Museum & Galleries. Bildnachweis: Foto Caterina Parigi.

Portraitherme der Fundilia Rufa

Abb. 2: Portraitherme der Fundilia Rufa in Nottingham Castle Museum & Galleries. Bildnachweis: Foto Caterina Parigi.

Das Heiligtum der Diana Nemorensis liegt an der Nordseite des Sees unterhalb des modernen Ortes Nemi. Es ist ein extraurbanes Heiligtum, das an die Via Appia angebunden war. Am Ende des 2. Jhs. v. Chr. wurde das Areal in künstliche Terrassen eingeteilt. In dieser Phase wurde auch die Portikus angelegt, welche die Hauptterrasse auf drei Seiten umläuft und in deren Kulträumen einige der wichtigsten römischen Skulpturenfunde innerhalb des Heiligtums gemacht wurden.
John Savile Lumley (1818–1896) führte 1885/6 die erste umfassende archäologische Grabung im Heiligtum von Nemi durch. Savile bot 1886 die Stücke dem Nottingham Castle Museum & Art Gallery an. Der Großteil der Sammlung befindet sich heute im Magazin.
Die Fotokampagne im Nottingham Castle Museum & Galleries setzte eine Tradition des Forschungsarchivs für antike Plastik fort. Sie unterschied sich aber von den früheren Aktivitäten des Forschungs­archivs in England nicht nur durch ihren kleineren Umfang, sondern auch durch ihre Zielsetzung. Denn sie diente nicht nur der photographischen Erschließung, sondern unterstützte zugleich ein wissenschaftliches Projekt von Katharina Lorenz (Internationalen Kolleg Morphomata) zu den Skulpturen aus dem Dianaheiligtum in Nemi.
Ziel unserer Arbeit war es, die Gesamtheit der Marmorfunde aus Nemi zu fotografieren und eine neue, aktualisierte Dokumentation der Funde zu gewinnen. Während der viertägigen Fotokampagne in Nottingham wurden insgesamt 69 Objekte fotografiert: Skulpturen, architektonische Elemente, Bauskulpturen und Inschriften, deren Sortierung von Fragmenten in Fingergröße bis zu einer gesockelten Porträt-Herme von 178 cm Höhe reichte. Derzeit nehmen wir die Bearbeitung der Datensätze in ARACHNE vor.

Verantwortlich: Dietrich Boschung

Ansprechpartner: Dietrich Boschung, Caterina Parigi, Philipp Groß