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Forschung aktuell

August 2011: Dritte Grabungskampagne im römischen vicus von Nettersheim

In der vierwöchigen Grabungskampagne im vicus von Nettersheim konnten wir am „Steinrütsch“ zentrale Bereiche der römischen Siedlung untersuchen. Der Schwerpunkt lag dieses Jahr am Ostrand des vicus, wo spätestens im 4. Jh. ein großer Werkbereich mit zahlreichen Schmelzöfen zur Eisenerzverhüttung entstand.

Das unmittelbar am Urftübergang gelegene Kleinkastell, das vermutlich ab dem späten 3. Jh. die Fernstrasse Köln-Trier kontrollierte, konnte ebenfalls weiter ausgegraben werden. Der Verlauf der Nordmauer und die Position des Nordtores wurden geklärt. Unmittelbar hinter der Umwehrung konnten wir in einer kleinen Sondage auch Reste der Innenbebauung fassen. Ein bereits 2009 bei der geophysikalischen Prospektion entdecktes Hofgebäude (möglicherweise die Station der inschriftlich überlieferten Benefiziarier) wurde ebenfalls durch mehrere Sondagen verifiziert. Es handelt sich um einen Bau mit überdurchschnittlich breiten und massiven Sockelmauern, der mindestens zwei ältere Holzbauphasen aufweist. Beide Holzvorgänger wurden durch Brand zerstört. Die Grabungsergebnisse gehen in die Konzeption eines Archäologischen Landschaftsparkes ein, der derzeit von der Gemeinde Nettersheim in Zusammenarbeit mit dem Landschaftverband Rheinland und dem Archäologischen Institut der Universität zu Köln geplant wird.

Dozent: Salvatore Ortisi

Mitarbeiter: Gina Alajmo, Remi Auvertin, Alice Dananai, Sonja Dittebrandt, Michael Drechsler, Michelle Forrest, Yvonne Gebauer, Marie Heitfeld, Mariola Hepa, Matthias Herper, Theresa Jürgens, Achim Koopmann, Marius Linne von Berg, Fabian Riebschläger, Jonas Rosenthal, Jennifer Schamper, Uta Schröder, Andreas Serifis, Heinz Sperling, Ulrike Weyerke.

In Kooperation mit: Gemeinde Nettersheim, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege, Rheinisches Landesmuseum Bonn, Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln - Labor für Archäobotanik, Institut für Geophysik der Universität zu Köln, Geographisches Institut der RWTH Aachen, Dr. Christian Credner (Luftbilder)